Google ist nicht nur eine Suchmaschine für den privaten Einsatz. Es ist besonders hilfreiches und wichtiges Tool für das Talent Sourcing. Es ist bekannt, dass LinkedIn das größte und beliebteste soziale Netzwerk für Berufstätige weltweit ist. Es bietet eine Reihe von Tools und Funktionen, die Recruitern bei der Suche nach Talenten helfen können. Allerdings hat Google, auch wenn es in erster Linie nicht spezialisiert für das Talent Sourcing erscheint, einige Vorteile gegenüber LinkedIn die für das Talent Sourcing mit Google sprechen. In diesem Blog-Beitrag erfährst Du, welche 10 Dinge Du mit Google besser findest als mit LinkedIn.

1. Google’s Erweiterte Reichweite:

Google hat eine viel größere Reichweite als LinkedIn. Das bedeutet, dass Du mit Google mehr Kandidaten finden kannst, die nicht auf LinkedIn aktiv sind oder deren Profile nicht öffentlich sind.

Begründung:

Das liegt daran, dass Google die gesamte Web-Inhalte durchsucht, diese vor sortiert und qualifiziert und anhand der Inhalte kategorisiert. So findet es  Informationen schnell und gezielt, ohne jedes Mal direkt das Web zu durchsuchen. Im Vergleich zu durchsucht LinkedIn “nur” die Inhalte seiner eigenen Plattform. Das bedeutet, dass Du mit Google auch Kandidaten finden kannst, die nicht auf LinkedIn aktiv sind oder deren Profile nicht öffentlich sind.

Beispiel:

Du suchst nach einem Softwareentwickler mit Erfahrung in Python und Java. Mit ihm kannst du auch Kandidaten finden, die auf Websites wie GitHub oder Stack Overflow aktiv sind, oder die ihre Fähigkeiten in Blogs oder Artikeln veröffentlicht haben. Diese Kandidaten sind möglicherweise nicht auf LinkedIn aktiv oder haben ihre Profile nicht öffentlich.

2. Genauere Ergebnisse in der Google Suche:

Googles Suchalgorithmus ist darauf spezialisiert und sehr gut darin, relevante Ergebnisse für Dich zu liefern. Das bedeutet, dass Du mit Google Kandidaten finden kannst, die genau die Fähigkeiten und Erfahrungen haben, die du suchst, wenn Du die Suche mit den auf Dein Ziel passenden Anfragen einsetzt.

Begründung:

Der Algorithmus und damit die Suche hat die höchste Zahl an Faktoren, die einbezogen werden. Diese Suche berücksichtigt eine Vielzahl von Informationen, darunter Suchbegriffe, die Standortdaten des Nutzers und die Historie der Nutzersuche. Das bedeutet, dass du mit Google Talente finden kannst, die genau die Fähigkeiten und Erfahrungen haben, die du suchst. (Vorausgesetzt, Du stellst die passende Anfrage).

Beispiel:

Du suchst nach einem Marketingmanager mit Erfahrung in SEO, SEM und Social Media. Mit Google kannst du deine Suche auf Talente mit bestimmten Fähigkeiten oder Erfahrungen eingrenzen, z. B. auf Kandidaten mit einem bestimmten Abschluss oder einer bestimmten Anzahl von Followern in sozialen Medien. Während die LinkedIn Erweitere Suche nur 5 OR zulässt und die Recruiter Suche faktisch Boolesche Befehle der direkten Suchanfragen ignoriert, kann es auch längere Strings abarbeiten:

(Account OR Sales OR Vertrieb OR Verkauf) (Food OR Beverage OR Getränke) plus Region Köln
ca. 2800 Ergebnisse in der LinkedIn Erweiterten Suche und über 4000 Ergebnisse im LinkedIn Recruiter

(Account OR Sales OR Vertrieb OR Verkauf) (Food OR Beverage OR Getränke OR Lebensmittel)
keine Ergebnisse in der Erweiterten Suche von Linkedin (weil mehr als 5 ORs) und über 4500 Ergebnisse im LinkedIn Recruiter

site:de.linkedin.com/in (Account OR Sales OR Vertrieb OR Verkauf) (Food OR Beverage OR Getränke OR Lebensmittel) Köln, Nordrhein-Westfalen
über 40.000 Ergebnisse in der Region Köln/Bonn

3. Effizientere Suche durch Google:

Google bietet eine Reihe von Tools und Funktionen, die die Talentsuche effizienter gestalten können. Dazu gehören nicht nur die verschiedenen Booleschen Operatoren und besonders die Feldkomandos, sondern verschiedene Suchmaschinen und deren erweiterte Suchen wie z.B. die Google “Erweiterte Suche”, Google Scholar, Google Patente usw. und nun auch die speziellen Google AI Tools für das Recruiting und Talent Sourcing.

Begründung:

Diese Tools und Funktionen können dir helfen, deine Suchergebnisse zu verfeinern und die Zeit zu sparen, die du für die Suche nach Kandidaten benötigst.

Beispiel:

Du suchst nach einem Kandidaten für eine Stelle in Berlin. Mit Google kannst du deine Suche auf Kandidaten in Berlin eingrenzen, indem du den Standortfilter verwendest.

4. Mehr Möglichkeiten zur Personalisierung:

Begründung:

Google ermöglicht es dir, deine Suchergebnisse zu personalisieren, indem du z. B. deine Standortdaten oder deine Interessen verwendest. Das kann dir helfen, Kandidaten zu finden, die für deine Organisation besonders relevant sind.

Beispiel:

Du suchst nach einem Kandidaten für eine Stelle in einem bestimmten Bereich, z. B. in der Automobilindustrie. Mit Google kannst du deine Suche auf Kandidaten in dieser Branche eingrenzen, indem du nach der “Branche” filterst.

Hier ist eine Liste der Suchoperatoren, die Du als Filter für die Branche verwenden kannst

  • site: – Nur Ergebnisse von der angegebenen Website anzeigen.
  • inurl: – Nur Ergebnisse mit dem angegebenen Begriff in der URL anzeigen.
  • intitle: – Nur Ergebnisse mit dem angegebenen Begriff im Titel anzeigen.
  • intext: – Nur Ergebnisse mit dem angegebenen Begriff im Text anzeigen.
  • -: – Ergebnisse ausschließen, die den angegebenen Begriff enthalten.

“Softwareentwickler” site:linkedin.com intitle:Automobil intext:Embedded -“Jobs”

5. Kostenlose Nutzung:

Googles Talent-Sourcing-Tools sind kostenlos nutzbar. Das bedeutet, dass du sie ausprobieren kannst, ohne Geld zu investieren.

Begründung:

Das bedeutet, dass du sie ausprobieren kannst, ohne Geld zu investieren.

Beispiel:

Du möchtest die X-Ray Suche ausprobieren, um Kandidaten zu finden, die LinkedIn nicht findet oder in anderen Social Media Portalen aktiv sind. Mit Google kannst du diese Funktion kostenlos nutzen.

Im Blogartikel Google X-Ray Suche: So einfach findest Du Top-Talente auf LinkedIn mit Social Sourcing
oder im Blogartikel 5 praktische Tipps zur X-Ray Technik mit LinkedIn – dann klappt’s auch mit dem LinkedIn Update
findest Du hierzu viele Beispiele.

6. Automatisierung:

Es gibt eine Reihe von Tools und Diensten, die dir helfen können, deine Talentsuche zu automatisieren. Diese Tools können Dir helfen, Zeit zu sparen und deine Effizienz zu steigern.

Begründung:
die nachfolgenden Tools und Dienste kannst Du nutzen, um Deinen Workflow bzw. Prozess der Talentsuche zu automatisieren (bzw. teilweise zu automatisieren)

  • Google Search: Du kannst die Google Search auch mit externen Tools kombinieren und automatisieren, um nach Kandidaten zu suchen, die bestimmte Fähigkeiten, Erfahrungen oder Standorte in ihren Lebensläufen oder Profilen auf sozialen Medien angegeben haben. Du kannst also in der Suche mehrere Orte gleichzeitig automatisch durchsuchen.
  • Google Cloud Talent Solution: Google Cloud Talent Solution ist ein Cloud-basiertes Tool, mit dem du Deine Talentsuche automatisieren kannst. Das Tool ermöglicht es Dir, Suchkriterien zu definieren und diese Kriterien dann automatisch auf einer Vielzahl von Websites und Online-Portalen anzuwenden und sie zu durchsuchen.
  • Google Cloud Functions: Google Cloud Functions sind serverlose Funktionen, die Sie verwenden können, um Aufgaben zu automatisieren. Sie können Cloud Functions verwenden, um Google Search oder Google Cloud Talent Solution zu automatisieren.

Konkrete Beispiele:

  • Google Search: Du kannst die “klasssiche Suche” verwenden, um nach Kandidaten zu suchen, die bestimmte Fähigkeiten in ihren Lebensläufen angegeben haben. Dazu kannst Du Suchoperatoren wie “intitle:” oder “inurl:” verwenden und damit auch gleichzeitig mehrere Social Media Portale durchsuchen.
  • Google Cloud Talent Solution: Du kannst Google Cloud Talent Solution verwenden, um nach Kandidaten zu suchen, die bestimmte Fähigkeiten, Erfahrungen oder Standorte haben. Dazu kannst Du Suchkriterien in der Google Cloud Talent Solution-Konsole definieren.
  • Google Cloud Functions: Du kannst Google Cloud Functions verwenden, um Google Search oder Google Cloud Talent Solution zu automatisieren. Dazu kannst Du ein Cloud Function-Skript erstellen, das eine Google Search-Anfrage oder eine Google Cloud Talent Solution-Anfrage ausführt. (Tipp: Google Bard hilft Dir, dieses Skript zu schreiben bzw. übernimmt das mit dem richtigen Prompt).

7. Integrationen:

Begründung:

Google bietet eine Reihe von Integrationen mit anderen Tools und Anwendungen. Diese Integrationen können dir helfen, deine Talentsuche gezielter durchzuführen und zu verbessern:

Besonders benutzen viele ATS, CRM und andere Toolanbieter, ja sogar LinkedIn die Google API, um ihre eigene Datensuche zu verbessern. Dies ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, darunter:

  • Die Größe und Qualität des Google-Index: Der Google-Index ist der größte und umfangreichste Index von Webseiten und Online-Inhalten der Welt. LinkedIn kann die Google API verwenden, um auf diesen Index zuzugreifen und Informationen über Kandidaten aus einer Vielzahl von Quellen zu sammeln.
  • Die Relevanz von Googles Suchergebnissen: Es ist bekannt für seine Fähigkeit, relevante Ergebnisse für Suchanfragen bereitzustellen. LinkedIn kann die Google API verwenden, um sicherzustellen, dass seine eigenen Suchergebnisse relevant und aktuell sind.
  • Die Skalierbarkeit von Googles Infrastruktur: Google hat eine hoch skalierbare Infrastruktur, die es LinkedIn ermöglicht, seine Datensuche für ein großes Publikum bereitzustellen.

Andere Beispiele:

  • Hiretual: Hiretual ist ein Sourcing-Tool, das Unternehmen dabei hilft, qualifizierte Kandidaten zu finden. Hiretual verwendet die Google API, um nach Kandidaten auf LinkedIn, GitHub und anderen Websites zu suchen.
  • Jobvite: Jobvite ist ein Talent-Management-Tool, das Unternehmen dabei hilft, den gesamten Bewerbungsprozess zu verwalten. Jobvite verwendet die Google API, um Kandidaten zu finden und zu bewerten.
  • Workable: Workable ist ein Talent-Management-Tool, das Unternehmen dabei hilft, den gesamten Bewerbungsprozess zu verwalten. Workable verwendet die Google API, um Kandidaten zu finden und zu bewerten.

8. Aktuelle Informationen:

Googles Suchergebnisse sind immer aktuell. Das bedeutet, dass du immer die neuesten Informationen über potenzielle Kandidaten hast.

Begründung:

Das liegt daran, dass Google die Web-Inhalte ständig aktualisiert, in dem es eine Reihe von Techniken nutzt, die die Web-Inhalte aktualisieren, darunter:

  • Crawling: Bots crawlen die Web-Inhalte, um neue und aktualisierte Inhalte zu finden.
  • Indexierung: Es indexiert die Web-Inhalte, um sie für Suchanfragen verfügbar zu machen.
  • Rangfolge: Google rangiert die Suchergebnisse, um die relevantesten Ergebnisse für die jeweilige Suchanfrage anzuzeigen.

Beispiele:

Hier sind einige konkrete Beispiele für die Anwendung dieser Aktualität bei der Personalsuche: Du kannst Google verwenden,

  • um die neuesten Lebensläufe und Zeugnisse von potenziellen Kandidaten zu finden.
  • um die neuesten Nachrichten und Informationen über potenzielle Kandidaten zu finden.
  • um die neuesten Social-Media-Posts von potenziellen Kandidaten zu finden.

Und es gibt Boolesche Befehle und Suchfelder wie die “Chronologie, mit denen Du die Aktualität der Daten sortieren und prüfen kannst.

9.  Transparenz:

Google sieht sich selbst als ein transparentes Unternehmen und bemüht sich deshalb sehr, offen zu legen, welche Daten über Personen gespeichert wurden, und ermöglicht jedem, diese jederzeit einzusehen oder auch zu löschen. Es hat das Ziel, dass jeder User wissen sollte, wie seine bzw. ihre Daten von Google verwendet werden.

Begründung:

Google hat das Ziel, ein für die User “transparentes Unternehmen” zu sein. Das zeigt Google darin, dass es seine Datenschutzerklärung offenlegt und seine Nutzer über die Verwendung ihrer Daten informiert usw. Jedoch werden die zur Verfügung gestellten Daten missbraucht, gestohlen – der langen Liste der Fehlverhalten bis hin zu gesetzwidrigem Verhalten versucht Google entgegen zu wirken, wodurch sich ständige Änderungen ergeben. Diese wiederum machen die Situation leider meist nicht durchsichtiger für die User. Kurz: Wer schon mal im Darknet war, weiß: Google ist die Polizei des Onlinewelt.

Beispiel:

Hier kommen ein paar Praxisbeispiele, was Google alles macht, um zu seiner Transparenz beizutragen:

  • Google veröffentlicht seine Datenschutzerklärung auf seiner Website. In der Datenschutzerklärung wird erklärt, wie Google die Daten seiner Nutzer sammelt, verwendet und teilt.
  • Google bietet seinen Nutzern die Möglichkeit, ihre Daten einzusehen und zu verwalten. Nutzer können ihre Daten in ihrem Google-Konto einsehen und verwalten, einschließlich der Möglichkeit, die Daten zu löschen.
  • Google veröffentlicht regelmäßig Transparenzberichte. In den Transparenzberichten wird berichtet, wie Google die Daten seiner Nutzer verwendet, einschließlich der Anzahl der Anfragen von Regierungen und Unternehmen.

10. Ethik:

Google hat ein starkes Bekenntnis zu ethischer Führung. Das bedeutet, dass Google möchte, dass Du Dich darauf verlassen kannst, dass Deine Daten sicher und respektvoll behandelt werden.

Begründung:

Das zeigt sich darin, dass Google viel ethische Regeln und Arbeitsabläufe aufstellt, die das Handeln im Unternehmen festlegen, damit seine Produkte und Dienstleistungen in einer ethischen Weise entwickelt und einsetzt werden. Das kann dir helfen, sicher zu sein, dass deine Daten sicher und respektvoll behandelt werden.

Dabei müssen wir beachten, dass das zugrundeliegende Wertesystem ein US-Amerikanisches und nicht deutsches System ist und die dazu auch kommt, dass man entsprechend der Arbeitsweise, andere Prüfungs- und Compliance-Maßstäbe als in Europa anwendet. Jedoch: Im Gegensatz zu den meisten Social Media Anbietern, ist das Ziel da und die offene Kommunikation, was dazu geschieht.

Beispiel:

  • Google hat einen Verhaltenskodex für seine Mitarbeiter. Der Verhaltenskodex legt fest, wie Google-Mitarbeiter mit den Daten ihrer Nutzer umgehen sollen.
  • Google hat ein Team für ethische Fragen. Das Team für ethische Fragen berät Google bei ethischen Fragen, die sich aus der Verwendung seiner Produkte und Dienstleistungen ergeben.
  • Google hat eine Reihe von Initiativen zur Förderung der digitalen Ethik. Diese Initiativen umfassen die Förderung von Datenschutz und Privatsphäre, die Förderung der Chancengleichheit und die Förderung der Nachhaltigkeit.

Zusammenfassung:

Google hat viel mehr Möglichkeiten für das Talent Sourcing als die meisten denken – und ist dabei (bis auf die Talent Solution Suite) kostenlos. Es bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber LinkedIn, darunter erweiterte Reichweite, genauere Ergebnisse, effizientere Suche, mehr Möglichkeiten zur Personalisierung, Automatisierung, Integrationen, aktuelle Informationen und Transparenz. Letzteres wird Google ja oft vorgeworfen, dass nicht der Fall sei, weil es so unübersichtlich und groß ist.

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