Gerade hat Google+ ein neues Outfit bekommen und wir warten auf die Facebook-Änderungen und schon rollt die nächste Herausforderung an: Wie ich soeben im Blog von www.Socialtalent.co gelesen habe ändert LinkedIn schon wieder die Profile und ist bereits in USA in der Endphase der Tests. Die Änderungen kommen im englischsprachigen Bereich bereits im April. Es scheint so, dass das einzige Sichere die Veränderung ist.

Doch leider jetzt bei LinkedIn geht es für uns im Recruiting um sehr viel mehr als Ästhetik oder technische Spielerei!

Dazu muss man wissen, dass die Mehrheit der User auf LinkedIn, also der Recruiter, der Kandidaten, der Sales-Profis – ganz im Gegenteil zu Xing – einen Freemium-Account haben und dennoch kommunizieren können. (Bei Xing ist es einem Besitzer eines (kostenlosen) Basis-Account nicht möglich einem Nichtkontakt eine Nachricht zu schicken). Das ist bei LinkedIn möglich. Aber es kostet 7.95 Euro. Doch Sie haben viele andere eben kostenlose Möglichkeiten auf LinkedIn zu kommunizieren. Es kostet nichts, wenn Sie Nachrichten

–       an ihre Kontakte schicken,

–       Kontaktanfragen können Sie unbegrenzt stellen und

–       sie können kostenlos und beliebig mit einem freien Account mit Gruppenmitgliedern kommunizieren

–       und Bewerbern auf Ihre Anzeigen schreiben und umgekehrt, Bewerbe an Sie

–       Sie können Jobads frei in dafür zugelassene Gruppen posten, wo ein Bewerber der Gruppe beitreten kann und so wieder kostenlos Ihnen Kontakt aufnehmen kann.

Das soll sich auch nicht ändern! Denn das hat LinkedIn für Recruiter sehr attraktiv gemacht.

Was ändert sich dann?

Was sich ändert, ist sicherlich (wie man nachfolgendem Video entnimmt) nicht nur die Schönheit und Gestaltung, die im Vordergrund erkennbar ist. Auffällig ist dabei, dass gezielt die Schlagworte nicht mehr direkt auf der Oberfläche zu sehen sind. Die Oberfläche Ihres Profils erscheint aufgeräumt und puristisch, nichts was Recruiter lieben – dann man findet kaum wichtige Informationen. Auch die Referenzen, Selbstdarstellungen – alles verschwindet eine bis zwei Ebenen tiefer. Und nicht mehr in Drop-Down-Menüs wie bisher, sondern in Scroll-Balken – also Suchmaschinen- unfreundlicher.

Gleichzeitig erscheint die Suchmaske der Advance Search in neuem verkleinerten Outfit – für die Freemium-Inhaber. Es verschwinden einige Möglichkeiten, nach Schlagworten zu suchen. Die Suchergebnisse der unterschiedlichen Accounts von LinkedIn werden massiv eingeschränkt, in dem man in den Suchmasken gar nicht mehr danach gesucht werden kann – ohne dass man einen jeweils teureren Account bucht.

Es wird somit eine völlig neue Suche geben, die in der einfachen Version nur noch wenige Schlagworte zulässt. Auch hier ist eine Erklärung notwendig: Bisher war es nicht bekannt, dass unabhängig, welche Account man hat, also ob Freemium, Talentfinder oder Sales Account, die Qualität der Ergebnisse der LinkedIn Suche derzeit noch bei gleichen Schlagworten gleich war. In Deutschland ist es allerdings so, dass bereits die Anzeige der Zahl der Suchergebnisse auf den jeweiligen Account-Level reduziert ist (in den USA und Großbritannien noch nicht in gleicher Form).  Doch die Zahl der Ergebnisse ist nicht entscheidend, sondern die Qualität.

Das Problem einer Suche als Freemium-Besitzer bei LinkedIn zeigte sich bisher für den kostenlosen Account erst, wenn man versuchte, einen Nachnamen des Kontaktes des zweiten Grade oder überhaupt den Namen des Kontaktes dritten Grades zu sehen. Das heißt: Wurde ein Suchergebnis bisher angeklickt, dann hat man je nach Suche und Account keine oder nur Abkürzungen gesehen… naja, wir Sourcer haben da Mittel und Wege gefunden, das zu umgehen und konnten dennoch jedes Profil sehen…

Nun soll damit Schluss sein!

Ich fasse zusammen, was ich verstanden habe und was das Video zeigt:

1.)    Standardmäßig (Freemium) werden in Zukunft nur noch die Ergebnisse der Kontakte ersten Grades und zweiten Grades angezeigt und Mitglieder aus den Gruppen, in denen der Suchende ist. Mit etwas Schwierigkeiten und mit Kenntnissen der Boolschen Suche kann mal wohl eine Lösung finden, wie man diese Kontakte dritten Grades findet. Aber es wird einfach so sein: Wenig Kontakte, wenig gute Ergebnisse.

2.)    Im Video wird kurz gezeigt, wer einen Business-Account hat, sieht 3 x mehr Suchergebnisse und jemand der den Talentfinder 7 x soviel – verglichen mit einem kostenlosen Account. Für uns im DACH-Gebiet dies nichts Neues. Wir haben heute schon eine ähnliche Steigerung in der Anzeige der Suchergebnisse. Aber eben nur der Anzeige – nicht in der Qualität der Suchergebnisse selbst!

Hier eine Aufstellung, die ich vor 2 Monaten für meine Schulungen gemacht habe. Sie zeigt die Kosten und die Möglichkeiten im Vergleich LinkedIn und Xing.

Es ist also erkennbar, dass LinkedIn mit ihren Umstellungen eine massive Verschiebung in Richtung ihrer hochpreisigen Produkte anstrebt. Wer nicht viele Kontakte hat, in wenigen Gruppen ist, der muss, um Ergebnisse seiner Suchen zu erreichen, ein Upgrade kaufen.

 

Gibt es eine Lösung?

Bisher war es weltweit bezogen auf LinkedIn so: Wer Talentmining bzw. die Boolsche Suche, also die professionelle Internetsuche via Google und Suchketten-Befehlen beherrscht, brauchte nur einen Freemium Account für den Zugriff auf geschätzten 70-90% der vorhandenen Kandidaten (je nach Funktion, Branche, Land).

Das hört sich jetzt so an, als wäre das die Lösung für die kommenden Änderungen.

Ich gehe davon aus – aber versprechen kann das niemand.

Denn: Es ist abzuwarten, wie die Google-Suchmaschinen diese neue Seiten-Struktur indexieren werden. Heute finden die Google-Kraken die Unterseiten der Websites auch, sie bewältigen sogar Hinternisse wie Java-Scripte und selbst bei Xing funktioniert es sehr gut, per Google-Suche bzw. Boolscher Suche öffentlichen Profile zu finden.

Also ist Talentmining sehr wahrscheinlich die Lösung.

 Wenn die neue Suche auch für uns in Deutschland kommt – und damit muss man rechnen -, können Sie in Zukunft – ob Recruiting oder Kundenakquise – in LinkedIn nur Kosten sparen, wenn Sie –

–       in so vielen Gruppen wie möglich sind, am besten Gruppen bezogen auf die Orte und Branchen, in denen sie suchen,

–       so intensiv wie möglich vor ihrer Suche die Schlagworte prüfen (sie werden noch weniger Reaktionen auf Ihre Schlagworte als jetzt schon haben)

–       bei jeder Suche die Keywords auf ihre Reaktion durchtesten

–       und im Grunde nur möglichst schnell Talentmining und Boolsche Suche erlernen!

Oder eben doch ein Upgrade auf den Talentfinder in Erwägung ziehen. Die heutigen Preise habe ich Ihnen in der Aufstellung dargestellt. Und ach so und ich will ja jetzt nicht unken: Aber in USA und England hat LinkedIn mit der Neueinführung der neuen Struktur und des neuen Aussehens bereits Preissteigerungen angekündigt.

Da alles immer ein Stück länger dauert, bis es das europäische Festland erreicht, haben Sie jetzt noch Zeit, sich vorzubereiten. Wir helfen Ihnen gern – Talentmining unterstützt auch Ihre Personalsuche. Und nicht nur bei Linkedin!

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    Author

    • Barbara Braehmer

      Sie ist pragmatische Talentfinderin, Expertin im ‚Finden‘ talentierter Mitarbeiter, Social Recruiting Coach, Master-Sourcerin, Trainerin und Autorin des Besteller-Kompendiums “Praxiswissen Talent Sourcing” sowie Co-Autorin des Bestellerbuches ‘Praxishandbuch Social Media Recruiting’. Nach einem BWL-Studium in Deutschland und Großbritannien, langjähriger Erfahrung als Personalmanagerin in renommierten Qualitätsunternehmen der Industrie und als Partnerin bei Top-10-Personalberatungen gründete sie 2005 die Intercessio GmbH. Ihr Motto: In Dir muss brennen, was Du in anderen entfachen willst – Augustinus

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