Nächste Woche öffnet die größte HR Messe Europas, die Zukunft Personal, für 3 Tage ihre Pforten. Das Team des Veranstalters spring Messe hat diesem Groß-Event ein neues, spannendes Format gegeben und die noch vor 2 Jahren im Digitalen Dornröschenschlaf befindliche Messe aufgeweckt. Sie glänzt nun mit vielen neuen Highlights rund um das Thema “Arbeiten 4.0”. Hier eine schöne Zusammenfassung der Highlights und Geheimtipps der Zukunft Personal von Christoph Athanas auf dem metaHR-blog.

Aber was ist eigentlich dieses “Arbeiten 4.0” ?

Noch denken viele fälschlicherweise, die Digitale Transformation sei mit dem Einführen neuer (algorithmischer) Software getan. Wer denkt, dass damit alleine die Pflicht getan sei und er so “4.0” arbeitet, befindet sich leider auf direktem Weg in eine Sackgasse. Denn was bei der Industrialisierung geholfen hat, hilft leider nicht bei der Digitalisierung: Mit neuen, besseren Tools ist man nicht mehr automatisch produktiver. Und da viel auch nicht immer viel hilft, denn im Gegenteil: Der solitäre Einsatz von mehreren oder gar vielen einzelnen neuen, digitalen Tools ohne Prozessanpassung führt direkt ins völlige Chaos. Neue digitale Tools sind nur dauerhaft wirklich erfolgreich, wenn man konstant parallel die entsprechenden Prozesse anpasst. Und den Mitarbeitern hilft, mit den Veränderungen und mit den komplexen Tools umzugehen. Denn heute ist die fortwährende und oft disruptive Transformation der Arbeitsumgebung die neue “normale” Arbeitsrealität.

Digital Change nach Darwins Prinzip: Wer sich nicht anpasst, verliert

Und die neue Arbeitswelt ist über den Change hinaus gekennzeichnet durch zunehmende Komplexität, Zeitdruck, Arbeitsaufwand, Kostensenkungen und Abhängigkeiten bei exponentiell steigender Änderungsgeschwindigkeit. Das neue Arbeiten 4.0 nimmt sowohl auf die internen Veränderungen als auch die äußeren Begleitumstände Rücksicht. Es ist gekennzeichnet nur Flexibilität und hilft sich auch auf weitere Veränderungen vorzubereiten. Denn wer nicht selbst seine Arbeitswelt gestaltet und sich aktiv mitentwickelt, wird von anderen gestaltet. Und im schlimmsten Fall wegrationalisiert.

Neue Arbeitswelten, die Mitarbeitern helfen 

„Ein unzuträgliches Arbeitsumfeld und -kultur kann selbst Menschen mit den besten Fähigkeiten lähmen. Das passende Umfeld aber stimuliert zu Höchstleistung.” (Quelle: University of Illinois – Studie ‘Employee Creativity’). Heute kämpfen sich Mitarbeiter bereits durch die Antworten auf grundlegende Fragen: Was geschieht? Wer weiß was? Wie kann man das “Neue” bewältigen? Wie kann ich mit anderen besser zusammenarbeiten und mich austauschen? Was darf ich online mitteilen? Die Mitarbeiter versuchen heute schon im wahrsten Sinne eine “Cloud” (Wolke) verschiedenster Aktivitäten zu orchestrieren und sich so über Wasser zu halten – und verlieren aber ohne Hilfe die zielorientierten Arbeitsprozesse aus den Augen.

Die Realität ist erschreckend retro

Die Menschen arbeiten immer noch in Silos. Sie sind einbetoniert in Abteilungs- bzw. Bereichsdenken, wodurch Unteroptimierungen und Ineffektivität geradezu kultiviert werden und Anpassung fast unmöglich macht. Die traurige Wahrheit ist, die meisten Menschen arbeiten noch wie es 1995 war bzw. sie sind im Web 1.0 verblieben: Sie verschicken E-Mail-Dateien, telefonieren lieber oder schreiben SMS und Faxe. Und sie verbrennen viel Zeit in Präsenzmeetings, sowie der Organisation solcher realer Meetings und den Reisen dahin. So führen sie persönliche Interviews – und verlieren so massenweise gute Mitarbeiter und Kandidaten, die selbst bereits die Arbeitswelt 4.0 bevorzugen. Das gilt auch für HR, wo möglichen Hilfstools wie Bewerbermanagementtools, Online-Assessment oder Videointerviews nur selten Einzug gehalten haben. Und wenn, dann ohne Schulungen und Prozessanpassungen, die den Mitarbeiter einfach zusätzlich völlig überfordern.

Houston, wir haben ein Problem…

Es geht nicht nur um das Engagement der Mitarbeiter. Ihre Produktivität und ihr Beitrag zur Wertschöpfung des Unternehmens kann heute nicht mehr durch puren Einsatz von neuen Tools gesteigert werden. “Das wichtigste Beitragsmanagement im 21. Jahrhundert ist die Steigerung der Produktivität der Wissensarbeit und des Wissensarbeiters” sagt Peter F. Drucker (1999).  Diese neuen Tools selbst sind derart komplexe Algorithmen, dass sie nicht mehr intuitiv eingesetzt werden können, schon gar nicht in eine noch viel komplexere, sich konstant verändernde Arbeitsumwelt. Mitarbeiter brauchen jede Form der Unterstützung – das Minimum ist ein Arbeitplatz, an dem sie sich wohl fühlen und der sich flexibel anpasst.

Was läuft da falsch bei der aktuellen digitalen Arbeitsumgebung?

Wir arbeiten immer noch Desktop-Dokumenten-zentriert in einem nicht-kooperativen Kommunikations-Chaos. Und obendrein sind wir völlig (Produktivitäts-) Tool-fixiert. Wie viele HRler werden nun auf der Zukunft Personal nach neuen Tools fahnden, sie kaufen und ohne Prozessänderungen einführen? Viele haben aber noch nicht verstanden, dass wir uns mitten in einem kompletten Paradigmenwechsel befinden: Wir verlassen statische Desktop-Arbeit für mobiles Arbeiten. Deshalb werden immer neue Instrumente eingeführt – aber die Arbeitsmethoden nicht geändert. Ein schönes Beispiel ist das Thema Bewerbermanagementsysteme: Daten der Kandidaten werden abgespeichert, aber zu oft keine Suchmaschinen implementiert, die helfen diese wieder zu finden.

Praxisbeispiel ACTIVE SOURCING auf der Zukunft Personal #ZP16

Oder das Thema Active Sourcing: Algorithmische Tools wie LinkedIns Recruiter oder XINGs Talentmanager werden eingeführt und von Recruitern bedient, die keine echte Sourcingausbildung erhalten und weiter Recruitingprozesse durchführen.

Hierzu halte ich auf der

ZUKUNFT PERSONAL #ZP16 

in der BLOGGER LOUNGE 

am 20. Oktober um 10 Uhr

eine Session zu ACTIVE SOURCING TOOLS 

und gebe Expertenratschläge, wie man diese einführt, welche passen und welche der Prozesse man (auch im Recruiting ändern) muss, um erfolgreich und gezielt zu sourcen.

Vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen

Im Grunde bewerfen wir einfach Anwender mit komplexer Technik. Wir sehen nicht das große Bild – und missverstehen Zielgruppen, Kunden, Benutzer und Kandidaten, kurz: Die Menschen-Bedürfnisse. Dabei ist es ein Fakt: Benutzerorientierte Unternehmen übertreffen die technologieorientierten Unternehmen und erzielten damit einen um 23% höheren Umsatz pro Mitarbeiter gegenüber ihren Branchenkollegen. (IT-Annahmebericht, Oracle UPK & Neochange TechnologyPeople).

Wie sieht die neue digitale Arbeitswelt aus?

So viel ist klar: Die neue passende Arbeitswelt fragt die darin lebenden Menschen, wie sie arbeiten möchten und was sie brauchen, um sich wohl zu fühlen. Die moderne Arbeitswelt basiert auf einem ganzheitlichen und menschenorientierten Ansatz zur Unterstützung digitaler Arbeit. Es kommt nun darauf an Menschen zu ermutigen, ‘intelligentere’ Arbeit zu leisten und sich mit Effizienz einzubringen: Enpowerment heißt das Stichwort. Und eine Symbiose mit der Technologie. Die Antwort ist damit auch Serviceorientierung für alle internen und externen Zielgruppen.

Deshalb brauchen gerade die eigenen HR-Mitarbeiter zuerst volle Aufmerksamkeit und eine top-moderne Arbeitsumgebung. Und um das Ziel der Zufriedenheit zu erreichen, ist es wichtig, Zielgruppen zu befragen und dann möglichst zeitnah zu reagieren. In jedem Fall ist davon auszugehen, dass die neuen Arbeitswelten die Themen

  1. Mobile Arbeitsplätze
  2. Digital Learning
  3. Work-Life-Balance

integriert.

Fazit: Was heißt Arbeitwelt.HR auf der Zukunft Personal #ZP16 konkret?

Die Zukunft Personal hat erstmalig einen neuen Bereich auf der Messe geschaffen, der vom Experten Unternehmen HCD aus Münster designed wurde: Die Arbeitswelt.HR. Vordergründig sieht es vielleicht einfach wie eine moderne Call Center – Arbeitsplatzgestaltung aus. Das ist es absolut nicht. Dahinter steckt das kluge Konzept, dass Sie die neuen Möglichkeiten und Arbeitswirklichkeiten LIVE durch die konkrete Anwendung erleben können und sehen, welche mobilen Formate es gibt, wie Digital Learning integriert werden kann, wie es Work-Life Balance der Mitarbeiter verbessert. Sie können es selbst ausprobieren.

Unser Intercessio Team ist in den Arbeitswelten.HR an modernen Arbeitsplätzen vertreten und zeigt LIVE wie Sourcer und Recruiter der Zukunft arbeiten und wie ein konkreter Arbeitsplatz aussieht. Wir freuen uns auf Ihre Meinung und einen persönlichen Austausch in den Arbeitswelten.HR

TREFFEN WIR UNS AUF DER #ZP16?

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    Author

    • Sie ist pragmatische Talentfinderin, Expertin im ‚Finden‘ talentierter Mitarbeiter, Social Recruiting Coach, Master-Sourcerin, Trainerin und Autorin des Besteller-Kompendiums “Praxiswissen Talent Sourcing” sowie Co-Autorin des Bestellerbuches ‘Praxishandbuch Social Media Recruiting’. Nach einem BWL-Studium in Deutschland und Großbritannien, langjähriger Erfahrung als Personalmanagerin in renommierten Qualitätsunternehmen der Industrie und als Partnerin bei Top-10-Personalberatungen gründete sie 2005 die Intercessio GmbH. Ihr Motto: In Dir muss brennen, was Du in anderen entfachen willst – Augustinus

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