Das Ziel spielt in der Welt des Erfolgs sowie das Mindset der Zielerreichung eine besondere Rolle: Bereits am Anfang eines Projektes ist es entscheidend, sowohl eine präzise Definition von Zielen als auch von dem, was wir Erfolg nennen durchzuführen, um dort hinzu kommen und das zu erreichen, was wir dann planen. Leider ist es so, dass viele denken, dass ein eine oberflächliche Zieldefinition wie “Stellenbesetzung” reicht. Jedoch ist praktischer Erfolg immer das Resultat klar definierter Ziele kombiniert mit einer strategischen Planung und der disziplinierten Zielverfolgung, die uns auf den richtigen Weg bringen. In diesem Blogartikel erkunden wir gemeinsam, warum es unerlässlich ist, klare Ziele zu setzen und diese konsequent zu verfolgen.

Erfolg ist kein Ziel, sondern ein Ergebnis

Erfolg wird oft als das ultimative Ziel angesehen. Wir sagen uns: “Ich möchte erfolgreich sein.” Aber was bedeutet das wirklich? Erfolg ist das Ergebnis einer Reihe von gut definierten und systematisch verfolgten Zielen. Es ist nicht nur die Summe der kleinen und großen Siege, die wir auf dem Weg zu unseren klar formulierten Zielen erreichen. Das ist zu wenig. Es ist die die Summe aus unserem ganzen Prozess und seinen Einzelschritten: Von der Vorbereitung, der Strategie, dem Plan, der qualitativen hochwertigen und nachhaltigen Umsetzung zur Zielerreichung.

Im Talent Sourcing bedeutet Erfolg zum Beispiel nicht nur, die besten Talente zu finden, sondern bereits beim Finden überhaupt zu erkennen. Gerade Fairness in der Profilanalyse und dem Matching mit dem Profil wird viel zu oft aus dem Bauch gemacht und es werden keine konkreten Ziele aka Erwartungen an passende Kandidaten und deren Interessen gesetzt. Solange beste Talente nicht klar definiert ist UND der Prozess dahin, ist alles nur ungefähr.

Gleichwohl gibt es auch Sourcer, die sich für Sourcing-Prozesse entscheiden, bei denen Erfolg als ein “Quick-Job” definiert wird: Einfach nur die Ansprache und die Responserate. Wenn diese Zeitersparnis der Maßstab ist und nicht die Qualität der Kandidaten, ist dann auch das Sourcing erfolgreich aus Sicht dieser Sourcer gewesen und das Ergebnis ist dann auch in der Regeln keine besonders hohe Qualität. (Ob das objektiv so Sinn macht, steht auf einem anderen Blatt.)

Erfolg ist also das Ergebnis, das aus der Erreichung spezifischer, klar definierter Ziele und deren konsequenter Verfolgung resultiert.

Ohne Referenzwerte gibt es keinen nachhaltigen Sourcing Erfolg 

Ein Sourcer kann durch seine Zielerreichung einen deutlichen Beitrag zur Wertschöpfung nicht nur des HR-Bereiches, sondern des ganzen Unternehmens leisten. Dabei übersehen viele, dass sie denken, dass es absolute Werte gibt: Die Stelle ist letztlich besetzt, also war ich erfolgreich. Nur weil eine Stelle besetzt wurde, ist das mit hoher Wahrscheinlichkeit alleine nur ein geringer Beitrag zur Wertschöpfung. Denn wichtig ist, ob dieser neue Mitarbeiter seine Aufgaben gut erledigt, persönlich zufrieden ist, ins Team passt und deshalb dauerhaft einen Beitrag zum Unternehmen bringen kann.

Und hier kommt die Referenzwerte ins Spiel: Sie sind Bezugswert wie konkret messbare Zahlen, Fakten oder auch Vergleiche, sie können Durchschnitte oder Vorgaben sein, KPIs oder Ergebnis von Zufriedenheitsumfragen, in jedem Fall sind sie definiert. Sie müssen nicht detailliert sein, aber oberflächlich und aus dem Bauchgefühl nach dem Prinzip: “Das passt schon irgendwie” ist kein nachhaltiger Sourcing Erfolg.

 Die Zielerreichung und damit den Erfolg bestimmen die Referenzwerte, da kein Erfolg absolut, sondern immer relativ ist.

Echter Sourcing Erfolg ist oft unsichtbar und wird deshalb übersehen.

Als Talent Sourcer ist man nicht nur ein Online-Hunter und Talentfinder, sondern was viel entscheidender ist, jeder Talent Sourcer ist nur so gut wie sein Screening der Profile und das Matching mit der Stelle. Nur beides sieht man nicht.

Deshalb ist das Finden selbst erst erfolgreich, wenn man die RICHTIGEN TALENTE gefunden und verstanden wurden, die sowohl zur Stelle passen als auch selbst Stelle eine nächster Stepp ihrer persönlichen Transformationsreise ist.  Letztlich wird immer erst im Matching mit Stelle das Ergebnis entschieden.

Ziele sollten wertebasiert und talentzentriert sein

Sieht ein Talent Sourcer nicht, ob das Talent die passenden Skills oder das passende Knowledge hat, wird er oder sie entweder keine Person ansprechen oder alle “Suspects” kontaktieren und zu potentiellen Kandidaten deklarieren, selbst wenn diese es nicht sind (was faktisch zu Spam führen kann).

  1. Noch schlimmer: Wenn der Sourcer keinen Fokus hat, welche User das passende potentielle Talent ist und damit die Interessen und Erwartungen, aber auch die Karriere der User völlig bei der PROFILANALYSE ausblendet, dann ist diese Art der Suche maximal nur zufällig erfolgreich.
  2. Oder sie kann sogar zu einer Art Druck auf den Fachbereich und zu selbstgemachtem Fachkräftemangel führen, weil im Ergebnis erwartet wird, dass trotz dieser oberflächlichen Suche der Fachbereich sich mit den Talenten zufrieden geben muss, die antworten.

Hier hilft dann auch die eine wertschätzende Ansprache nichts: Weil eben das Verständnis für die Talente und deren Zielvorstellung fehlt:

Erfolg ist in der Personalgewinnung immer eine Win-Win-Situation, und zwar in jedem Status des Suchprozesses!

Besser ist also immer wichtig vorab qualifizierte, wertebasiert und talentzentriert Ziele zu definieren und so beide Interessen – die des Fachbereichs und die der Talente – zu berücksichtigen.

Warum klare Sourcing Ziele entscheidend sind

Die Erfahrung lehrt uns: Wir haben darin Erfolg, worauf wir uns am meisten konzentrieren. Wenn wir uns allerdings auf nichts oder unspezifische Kleinigkeiten konzentrieren und uns sogar stetig von Shiny Objekts ablenken lassen (hier mehr: hier mehr: Selbstsabotage durch das Shiny-Object-Syndrom), verpufft unsere Energie.

Deshalb ist unsere Empfehlung immer konkret die Sourcing Ziele bezogen auf diese 5 Bereiche zu definieren:

  1. Fokus und Richtung:
    Klare Ziele geben uns einen klaren Fokus und eine Richtung. Sie helfen uns, unsere Energie und Ressourcen auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist. Beispiel: Sich nur auf aktive Kandidaten fokussieren.
  2. Messbarkeit:
    Ziele, die spezifisch und messbar sind, ermöglichen es uns, unseren Fortschritt zu verfolgen und zu bewerten, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Beispiel: In jeder Woche eine bestimmte Zahl an Kandidaten identifizieren und ansprechen.
  3. Motivation:
    Unsere konkreten Zielvorstellungen bieten eine klare Vision und einen Ansporn. Sie motivieren uns, kontinuierlich zu arbeiten und Hindernisse zu überwinden. Beispiel: Feste Pausen einplanen und einhalten.
  4. Verantwortlichkeit:
    Ziele schaffen Verantwortlichkeit. Sie machen es einfacher, Verantwortlichkeiten innerhalb des Teams zu verteilen und sicherzustellen, dass jeder weiß, was von ihm erwartet wird. Beispiel: Arbeitsteilung und Teamabsprachen.
  5. Nachhaltigkeit:
    Klare Zielvorgaben sind die Pfeiler, Prozesse und Systeme, ja auch Automatisierungen zu finden, die die Zielerreichung unterstützen und nachhaltig helfen, das zu erreichen, was man will. Beispiel: Klare SOPs (Standard Operating Procedures=Arbeitsanweisungen).

Negative Konsequenzen unklarer oder fehlender Ziele

Wenn Ziele nicht klar definiert sind, können verschiedene negative Konsequenzen auftreten, die den Erfolg beeinträchtigen:

  1. Vergeudete Ressourcen:
    Ohne eine klare Zielvorstellung können Zeit, Geld und Energie auf ineffektive oder irrelevante Aktivitäten verschwendet werden.
  2. Mangelnde Motivation:
    Wenn die Ziele unklar sind, sinkt die Motivation. Das Team könnte sich verloren fühlen und das Engagement kann nachlassen.
  3. Unklare Prioritäten:
    Ohne klare Ziele ist es schwierig, Prioritäten zu setzen, was zu Chaos und ineffizienter Arbeitsweise führt.
  4. Inkonsistente Ergebnisse:
    Unklarheiten in der Zielerreichung führen zu schwankenden Leistungen und inkonsistenten Ergebnissen, da kein klarer Maßstab zur Bewertung des Erfolgs vorhanden ist.
  5. Konflikte im Team:
    Unterschiedliche Vorstellungen über die Ziele können zu Missverständnissen und Spannungen im Team führen.
  6. Verpasste Chancen:
    Ohne klar definierte Ziele können wertvolle Möglichkeiten ungenutzt bleiben, da der Fokus auf den falschen Aspekten liegt.

Wie man klare Ziele im Talent Sourcing setzt

  1. SMART-Ziele:
    Setze spezifische, messbare, erreichbare, relevante und zeitgebundene (SMART) Ziele. Zum Beispiel: “In den nächsten sechs Monaten 15 hochqualifizierte IT-Experten rekrutieren.”
  2. Langfristige und kurzfristige Zielerreichung:
    Definiere sowohl Deine langfristigen als auch kurzfristigen Zielvorstellungen. Langfristige Ziele geben die Richtung vor, während kurzfristige Ziele die notwendigen Schritte zur Erreichung der langfristigen Ziele darstellen.
  3. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung:
    Überprüfe regelmäßig die Fortschritte und passe die Ziele bei Bedarf an. Märkte und Unternehmensbedürfnisse ändern sich, und deine Ziele sollten flexibel genug sein, um sich diesen Veränderungen anzupassen.
  4. Klarheit und Kommunikation:
    Stelle sicher, dass alle im Team die Zielvorstellungen verstehen und sich darauf einigen. Kommunikation ist entscheidend, um sicherzustellen, dass jeder im Team an einem Strang zieht.
  5. Dokumentation und Analytik:
    Dokumentiere die Ziele und die Fortschritte. Dies hilft nicht nur bei der Verfolgung, sondern dient auch als Referenzpunkt für zukünftige Planungen.

Ein Praxisbeispiel: Vom Ziel zum Erfolg

Nehmen wir an, Eure langfristige Zielerreichung ist es, die Führungsposition des Unternehmens im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) zu stärken. Kurzfristig könnte der Plan sein, innerhalb des nächsten Jahres fünf führende KI-Experten zu rekrutieren. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt du mehrere Wege einschlagen: Nutzung von spezialisierten Jobportalen, Teilnahme an Branchenkonferenzen und aktive Ansprache in professionellen Netzwerken wie LinkedIn (Umsetzungsplan).

Durch Meilensteine, regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Strategien und Konzepte zur Umsetzung stellst Du sicher, dass Du auf dem richtigen Weg bleibst. Feedback von aktuellen Mitarbeitern und Bewerbern hilft Dir, Deine Ansätze zu verfeinern und sicherzustellen, dass Du die besten Talente für dein Unternehmen gewinnst. Das Erreichen dieses klar definierten Zieles führt letztlich zum übergeordneten Erfolg: Der Stärkung der Führungsposition deines Unternehmens im Bereich KI.

Klar definierte Ziele sind der Schlüssel zum Erfolg

Erfolg im Talent Sourcing ist kein Zufall, sondern das Ergebnis gut durchdachter und klar definierter Ziele. Indem wir unsere Ziele klar formulieren, messen und regelmäßig überprüfen, können wir sicherstellen, dass unsere Bemühungen zielgerichtet und effektiv sind. Vergiss nicht, dass Erfolg keine Zielerreichung ist, sondern das Ergebnis unserer kontinuierlichen Arbeit und der Erreichung unserer klar definierten Ziele. Setze klare Ziele, arbeite systematisch darauf hin und erlebe, wie Erfolg sich als natürliche Folge einstellt.

Fazit:

Als Talent Sourcer ist es entscheidend, dass Du Deine Ziele klar definierst, kommunizierst und konsequent verfolgst. Erfolg entsteht nicht aus dem Streben nach einem nebulösen Ziel wie “Stellenbesetzung” oder “gute Responserate”, sondern aus der gezielten Verfolgung klar definierter Ziele mit einer klaren Strategie im Hinterkopf. Die Erreichung ist kein Sprint, sondern ein Marathon.

Erinnere Dich stets daran, dass Ziele die Richtung weisen und den Weg zum Erfolg markieren. Nehmen Dir also die Zeit, um Deine bzw. Eure Ziele präzise zu festzulegen und bleiben dabei fokussiert auf Dein bzw. Eure Mission, die besten Talente zu finden – so ereichst Du Dein persönlichen bzw. die Unternehmensziele.

Learning:

Erfolg mag ein erstrebenswertes Ergebnis sein, aber Erfolg selbst ist kein Ziel.

Happy Sourcing!

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    Author

    • Barbara Braehmer

      Sie ist pragmatische Talentfinderin, Expertin im ‚Finden‘ talentierter Mitarbeiter, Social Recruiting Coach, Master-Sourcerin, Trainerin und Autorin des Besteller-Kompendiums “Praxiswissen Talent Sourcing” sowie Co-Autorin des Bestellerbuches ‘Praxishandbuch Social Media Recruiting’. Nach einem BWL-Studium in Deutschland und Großbritannien, langjähriger Erfahrung als Personalmanagerin in renommierten Qualitätsunternehmen der Industrie und als Partnerin bei Top-10-Personalberatungen gründete sie 2005 die Intercessio GmbH. Ihr Motto: In Dir muss brennen, was Du in anderen entfachen willst – Augustinus

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