Jedes HR Barcamp ist besonders spannend, weil ich mit Menschen, mit denen ich schon länger online verbunden bin, ” HR Netzwerken ” kann. Das heißt, sie live treffe und mich über Fachliches und Persönliches unterhalte, oder anders herum: ich auch viele neue Kollegen kennenlerne, mit denen ich mich dann später online weiter austausche. Aber ein solches Event ist nicht nur gut für das HR Netzwerken, sondern das Lernen voneinander in der Praxis ist ein ganz zentraler Vorteil und das Ziel des HR Barcamps. Zum Beispiel bietet es die Möglichkeit, sich mit HR-Kollegen darüber auszutauschen, wie sie ähnliche oder gleiche Situationen lösen und wie es ihnen dabei geht, wenn es nicht so klappt. Dies hilft und gibt die Möglichkeit, selbst zu lernen.
Inhaltsverzeichnis
- Das Event zum HR Netzwerken schlechthin: HR Barcamp
- Lernen „Nett zu werken“ – HR Netzwerken 1.0 – Herausforderung echte Menschen
- Meine 8 zentralen Tipps zu Lernen und analog HR Netzwerken
- Tipp 1: Werden Sie Barcamper!
- Tipp 2: „Zen“ Modus an.
- Tipp 3: Nutzen Sie einen Opener für Neue.
- Tipp 4: Melden Sie sich bei Twitter an.
- Tipp 6: Was gibt es Neues? Besuchen Sie verwandte Themen.
- Tipp 7: Raus aus der Blase: Entdecken Sie andere Themen.
- Tipp 8: Sprich mit mir – persönlich.
- Zusammenfassung:
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Das Event zum HR Netzwerken schlechthin: HR Barcamp
Vom 20. bis 21. September fand wieder das beliebte HR Barcamp nun bereits in vierter Auflage im T-Center, Wien statt. Professionell und mit großer Begeisterung zog das Organisationsteam rund um Jubin Honafor, Christoph Athanas und Jannis Tsalakis etwa 150 neue und alte Barcamper nach Österreich.
Die Teilnehmer, wie das Format vorgibt, zur Hälfte aus Unternehmen und zur Hälfte Personaldienstleister aus Österreich, Schweiz und Deutschland reichten mehr als 30 sehr vielfältige, kreative Themenvorschläge ein. Hier ein kleiner Auszug der Themen:
Let`s make Mitarbeiterbefragung great again, Eva Planötscher-Stroh (Ströck Brot)
Auch die beste idee braucht Budget“, Emil Mahr und Stefanie Nürnberger (Personio)
Vollkasko oder volle Power – Was muss man noch alles für die Mitarbeiter tun?, Andreas Schöning (markenfrische Kommunikation GmbH)
The point of contact – Schüler als Zielgruppe – wie erreiche ich sie?, Alexander Hohaus (Deutsche Apotheker- und Ärztebank)
Führung in der Matrix – wer ist der Boss?, Jannis Tsalikis (VICE Media)
Lernen „Nett zu werken“ – HR Netzwerken 1.0 – Herausforderung echte Menschen
Die Frage: Und was führt Sie heute hierher? ist überstrapaziert und meist kein geeigneter Gesprächsöffner. Das meinten unsere Sessionleiterinnen Constance Böhme (XING SE) und Johanna Hartz (Wollmilchsau). Deshalb fragten sie in dieser Session, wie wir offline mit (fremden) Menschen in Kontakt treten können. Ein schöner Einstieg war, dass jeder sein Lebensmotto in Form eines Hashtags den anderen mitteilte und sich dabei in der Runde zuerst gegenseitig vorstellte.
Danach sammelten wir Ideen – zunächst allein, dann paarweise und schließlich zu viert – was hilft, vor, während und nach der Veranstaltung Verbindungen mit echten Menschen aufzubauen; digitale Tools sind aber erlaubt (mehr zur Liberating Structures Methode 1-2-4-all hier).
Meine 8 zentralen Tipps zu Lernen und analog HR Netzwerken
Inspiriert von der Session Netzwerken 1.0 – Herausforderung echte Menschen, möchte ich 8 einfach umsetzbare Empfehlungen und Tipps zusammentragen, die ich aus diesem und zwei weiteren HR-Barcamps mitgenommen habe.
Tipp 1: Werden Sie Barcamper!
Planen Sie neben der branchenspezifischen Messe, dem Kongress oder anderen Veranstaltungen mit Fokus auf Personalmanagement und in der Regel fester Agenda unbedingt auch einmal das HR Barcamp in Berlin (hier mehr) und Wien ein. Typisch für ein HR-Barcamp ist, dass hier nur der Rahmen, nicht aber die Agenda vorgegeben wird und das Event daher vom Austausch und den Diskussionen der Teilnehmer lebt (Mehr dazu auch hier: 5 Fragen rund um das HR BarCamp in Wien #HRBC17). Um zu selektieren was wichtig ist, muss ich die Menschen auch treffen, die für ein bestimmtes Thema brennen und konkrete praktische Erfahrungen damit gesammelt haben.
Tipp 2: „Zen“ Modus an.
In der Session „Netzwerken 1.0“ kam auch zum Ausdruck, wie wichtig es ist, entspannt zu sein und Lust auf den Austausch, Lernen und neue Kontakte zu haben. Das kann bedeuten, die Abwesenheit im Büro vorzubereiten, ausreichend Zeit einzuplanen, um früher am Veranstaltungsort zu sein und zum Beispiel vor dem Event einer Lieblingsbeschäftigung nachzugehen, um – wie es ein Teilnehmer nennt: „in den Zen Modus zu kommen“.
Tipp 3: Nutzen Sie einen Opener für Neue.
Einen einfachen, aber sehr charmanten Tipp hatte Johanna auch in der Session „Netzwerken 1.0“ für uns: Wenn neue Personen zu einer Gruppe hinzukommen, stelle sie verpackt mit einem kleinem persönlichen Opener, zum Beispiel einem besonderen Hobby, Faible oder Job vor. Falls die Gruppe sich weniger aufgeschlossen zeigt oder gerade so tief in Gespräche versunken ist, kann ein „Entschuldigung, ich wollte nicht stören“ helfen.
Tipp 4: Melden Sie sich bei Twitter an.
Die Aufforderung kam bereits am Anfang des HR Barcamps von den drei Organisatoren: Bitte meldet Euch in Twitter an und twittert so viel wie möglich. Anfangs mag es unverständlich und verwirrend sein. Die Erklärung ist einfach: Auf Twitter können die Nicht-Teilnehmer bzw. die, die verhindert sind, live miterleben, was in den Sessions und auf dem Event passiert. Deshalb wurden auf dem HR Barcamp Wien sogar Paten für Twitterneulinge gesucht (fand ich eine super Idee!) und gefunden. Denn das Angebot wirkte – am zweiten Tag twitterten über 100 Twitteratis (an Tag 1 waren es nur etwa 50).
Tipp 5: Bringen Sie eine eigene Session ein.
Auf dem HR Barcamp ist der Austausch auf Augenhöhe das wichtigste. Immer wieder war in Wien auch von der schönen Wortschöpfung „Ohrenhöhe“ die Rede. Jeder kann bis zu zwei Session-Themen einbringen. Der Vorschlag und der Pitch eines eigenen Themas kann Überwindung kosten, häufig kann man aber auch sehr viel daraus ziehen: neue Fragen, Ansätze und Ideen, ein Stimmungs- und Meinungsbild, die Lösung zu einem Problem und in jedem Falle Anknüpfungspunkte für das weitere Netzwerken und Lernen.
Tipp 6: Was gibt es Neues? Besuchen Sie verwandte Themen.
Unser Teamlead Barbara Braehmer zeigte in ihrer Session, welche Active Sourcing Tools nach der Datenschutzgrundverordnung noch erlaubt sind. Ein cooles Tool ist beispielsweise Search Preview, eine Erweiterung für den Chrome Browser, die ohne Klicken eine Vorschau auf Suchergebnisse ermöglicht. Barbara gab auch einen spannenden Ausblick zum neuen Google Sourcing Robot. Die Künstliche Intelligenz und Suchtechnologie von Google soll zukünftig Arbeitgeber mit den am besten passenden Talente zusammenbringen (mehr dazu hier in der Ankündigung von Google How Google Cloud AI is Matching Employers to the Right Talent und demnächst hier im Blog).
Tipp 7: Raus aus der Blase: Entdecken Sie andere Themen.
In der Session „HR Mutproben zur Personalbindung“ von Nicole Mayer und Fred Gratzer wurde diskutiert, was auf unsere Employee Experience einzahlt, also wie kann ich das Erleben der Arbeitsumgebung optimieren oder wie schaffe ich ein Gefühl der Zugehörigkeit. Unternehmensgeschenke wie Hoodies oder Trinkflaschen können nur ein kleiner Baustein sein; auf manche Mitarbeiter können diese sogar einen unschönen Beigeschmack haben. Für einige in der Runde ist es die große Idee, für die das Unternehmen steht, der fertig eingerichtete Schreibtisch mit eigenen Visitenkarten am ersten Arbeitstag. Es wurden aber auch „echte“ Mutproben genannt wie der Bau einer Kletterhalle für die Zielgruppe der Fassadenreiniger, der Home Office Monat in Spanien oder auch die Möglichkeit (in diesem Fall für Techies), die Arbeitszeit flexibel von 30 auf 40 und vice versa zu ändern.
Tipp 8: Sprich mit mir – persönlich.
Es lässt sich nicht immer vermeiden, ein dringendes dienstliches Telefonat zu verschieben. Sie erhöhen jedoch die Chancen auf neue, interessante Gespräche, indem Sie sich ansprechbar zeigen. Wir wirken deutlich offener und gesprächsbereiter, wenn wir nicht mit dem Kopf über Handy oder Laptop stecken. (Mein Rat: Keine Arbeit auf ein Event mitnehmen!)
Zusammenfassung:
Die Session „Netzwerken 1.0“ hat so sehr begeistert, dass sie im sogenannten “Recall” Sieger war und daher am zweiten Tag erneut auf der Agenda stand. (Im Recall werden durch die Teilnehmer die beliebtesten Sessions gewählt und finden nochmals statt). Sie wurde auch im wieder sehr kurzweiligen Whatchado Blogbeitrag von Jana Mack und dem Titel “Networking 1.0 – Tipps und Tricks aufgegriffen”.
Mir hat das HR Netzwerken und das tolle Format wieder sehr viel Spaß gemacht. Die große Sessionauswahl wurde noch garniert mit einem Karaoke-Duell am frühen Morgen zwischen Männern und Frauen, einer eigenen HR Barcamp Tram und den entspannten Abendausklang in der Stiegl Ambulanz.
Und wieder ein wichtiges PS und mein heißer Tipp: Das nächste HR Barcamp findet vom 28.2. bis 1.3. in Berlin statt! Aber Achtung – die Karten sind begehrt und ganz schnell weg! Und es wäre super schön, wenn wir dieses Mal auch mit der Bahn fahren könnten – durch Berlin. Geht das?
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