In den USA wird das Active Sourcing, das gezielt nach weiblichen Kandidaten fahndet, Diversity Sourcing genannt. Es wird sehr professionell betrieben, da es durch die Antidiskrimierungsgesetze vorgeschrieben ist. Wer sich dafür interessiert: Hier ist der Link über alle Antidiskriminierungsgesetze in Wikipedia (USA hat 21 Gesetze).
Inhaltsverzeichnis
Diversity Sourcing ist von der Sprache abhängig!
In den USA ist es aber sprachlich nicht ganz einfach, denn Frauen und Männer tragen die gleichen Berufsbezeichnungen zum Beispiel ‘Manager’ oder ‘Engineer’. Ein weibliches Talent über den Job Titel ausfindig zu machen, ist dort selten möglich, es sei denn, Sie suchen nach den wenigen Berufen, die tatsächlich auch im Englischen eine weibliche Form haben (directrice oder nurse).
Halleluja werden Sie jetzt sagen, da haben wir es gut. Wir haben den Manager, die Managerin und die Managerinnen, den Ingenieur, die Ingenieurin und die Ingenieurinnen. Und können also gezielt danach suchen, indem wir diese Titel in die Suchmaschinen der Social Media Portale eingeben.
TRICK 1: Diversity Sourcing beginnt mit dem Job Titel!
Schön wäre es, wenn’s denn so einfach wäre, dass wir nicht nur suchen, sondern auch einfach finden können. Denn diejenigen, die schon einmal versucht haben, gezielt weibliche ‘Manager’ in Xing und LinkedIn zu finden, werden nicht so wirklich glücklich über die Ergebnisse sein. Den viele Frauen haben auch hier bereits die männliche Version auf ihrem Profil und wir haben damit teilweise das US-Problem übernommen.
Aber es gibt eine andere Möglichkeit, mehr Kandidatinnen zu finden: Durch unsere Integration englischer Berufsbezeichnungen in unsere Deutsche Sprache sind nicht nur die Unternehmen und Recruiter top-kreativ in der Komposition wohlklingender Job Titel, sondern auch alle Social Media User geben sich individuelle Noten in Abkürzungen und Schreibweisen ihrer Berufsbezeichnungen. Nehmen wir als Beispiel den Titel: Projektmanager bzw die weibliche Form Projektmanagerin. Folgendes könnte auf den Profilen möglicher Kandidatinnen stehen:
Projektmanager oder Projektmanagerin
Projekt Manager oder Projekt Managerin
Projekt-Manager oder Projekt-Managerin
Project-Manager oder Project-Managerin
Project Manager oder Project-Managerin
nicht zu vergessen:
Projektleiter oder Projektleiterin
Projekt Leiter oder Projekt Leiterin
Projekt-Leiter oder Projekt-Leiterin
Project Leiter oder Project Leiterin
Project-Leiter oder Project-Leiterin
oder
Project Lead oder Project Leader oder Projekt Leaderin
usw.
Der Trick ist also nicht nur nach der Schreibweise zu suchen, die in Ihrem Unternehmen eingesetzt wird, oder die ‘korrekt’ wäre, sondern auch nach allen sinnvollen, möglichen alternativen Schreibweisen.
Denn Suchmaschinen haben keine eigene Intelligenz, sie können nicht verstehen, was Sie meinen. In der Suchmaschinensprache wird jedes dieser Worte deshalb als Such-Begriffseinheit gesehen. In der Keywortsuche wäre das wunderbar gewesen, denn dann hätten Sie einfach nur die unterschiedlichen Schreibweisen eingegeben und die Suchmaschine hätte sie zu den Kandidatinnen geführt … aber wie schon so oft festgehalten: Die Keywortsuche gibt es nicht mehr (hier unter Blockartikel dazu: Die Boolesche Suche ist tot, es lebe die Semantische Suche)
TRICK 2: Besonders beim Diversity Sourcing Suchmaschinen niemals glauben!
Das Problem des Diversity Sourcings ist: Die Semantik wurde auch erschaffen, um Sie bei Tippfehlern zu unterstützen. Die Suchmaschine korrigiert Sie und zwar ungefragt. Wenn Sie also in Xing ˮProjectmanagerinˮ eingeben, dann korrigiert Sie die Suchmaschine automatisch auf Projektmanagerin und zeigt Ihnen die Profile mit Projectmanagerin nicht an ( hier für die Branche: Event), sondern die Ergebnisse von “Projektmanagerin”
Wenn Sie dann versuchen, die Suchmaschine zu zwingen, nach Projectmanagerin zu suchen, in dem sie das Wort “Projectmanagerin” in Anführungszeichen setzen, reduzieren die Suchmaschinen ihre Anzeige auf eine unnatürlich geringe Zahl (alle beide XING und LinkedIn).
Jetzt werden Sie denken: Das ist eine so untypische Schreibweise, die wird es nicht (oft) geben. Doch es gibt sie. Und Sie finden diese mit der besseren Suchmaschine: per Google und zwar, wenn Sie den X-Ray-Befehl nützen:
site:xing.com/profile “Projectmanagerin”
oder
site:de.linkedin.com/in “Projectmanagerin”
Übrigens kann es auch die Semantik von Google nicht lassen, Sie daraufhin zu weisen, dass die bessere Schreibweise ‘Projektmanager’ ist und bietet Ihnen diese Version als alternative Lösung an mit: Meinten Sie:….
Wenn Sie lernen wollen, wie man effektiv mit Social Media Xing und LinkedIn und mit Google Talente findet, empfehlen wir Ihnen unser Active Sourcing Training. Ihr Vorteil bei diesen Trainings: Die Trainerin Barbara Braehmer ist Master Sourcerin, sourct selbst täglich – so sind die Tricks und Kniffe praxisrelevant und up-to-date.
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TRICK 3: Zur Diversity Sourcing Excellence durch das Sternchen* (nur für XING)!
Die klassischen Booleschen Befehle AND , OR und NOT sind vielen bekannt, auch das Trunkierungszeichen: Sternchen *. Doch das Sternchen * ist ein sehr problematischer Befehl in der Kombination mit Semantischen Algorithmen und sollte besser nur ganz selten oder nicht eingesetzt werden. Der Grund ist einfach: Semantische Suchmaschinen steuern nicht gezielt zu Keywörtern und finden diese für Sie. Sie sind so programmiert, dass sie zu ähnlichen Suchbegriffen steuern, und diese Ergebnisse anzeigen. So bekommen Sie also nur noch ähnliche Kandidaten und nicht diejenigen angezeigt, die das Keywort auf ihrem Profil haben.
Das Sternchen* ist ein Vervollständigungsbefehl. Mit dem Sternchen geben Sie der Suchmaschine die Anweisung, das Wort mit allen ähnlichen Buchstabenfolgen zu beenden. Sie geben einer Suchmaschine also den Befehl ˮnoch ähnlicherˮ zu finden. Das kann zum Beispiel zu wildem Unsinn führen, wenn Sie das Sternchen z.B. hinter Auto* setzen, weil sie damit der Suchmaschine den Befehl geben wollen, alles aus der Automobil und Kfz-Branche anzuzeigen. Allerdings bringt die Suchmaschine dann auch alles zu Automaten und ebenso zu Automatikgetriebe. Deshalb wird allgemein abgeraten, das Sternchen überhaupt in semantischen Suchen einzusetzen, weil es das gezielte Finden so gut wie immer unmöglich macht.
Nicht so beim Diversity Sourcing in XING, da funktioniert es. Sie haben die gleichen Ergebnisse, ob Sie nach zum Beispiel:
(Controller OR Controllerin) oder nach
Controller*
suchen. Versuchen Sie allerdings auf die gleiche Weise in LinkedIn werden Sie enttäuscht werden. Dort funktioniert das Sternchen in der Deutschen Sprache nicht zuverlässig.
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