Das Kandidaten-Universum umfasst alle potenziellen Kandidaten, die für eine Stellenbesetzung in Frage kommen. Zuerst einmal gibt es die bekannten Bewerber. Das sind Menschen, die sich bereits bei einem Unternehmen beworben haben bzw. aktiv bewerben. Sie sind oft in der Situation, sich aus einem bestehenden Job herauszubewegen, weil sie mit ihrer aktuellen Situation unzufrieden sind oder ihre Karriere vorantreiben möchten. Diese Gruppe bildet nur den kleinsten Teil des gesamten Kandidaten-Universums. Um das Kandidaten-Universum wirklich zu verstehen, müssen wir den Unterschied zwischen aktiven, passiven und semi-aktiven Kandidaten kennen.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist das Kandidaten-Universum?
- Die vier Gruppen des Kandidaten-Universums
- 1. Aktive Kandidaten
- 2. Passive Kandidaten
- 3. Semi-Aktive Kandidaten
- 4. Super-Passive Kandidaten
- Aktive Kandidaten: Die einfachste Gruppe im Kandidaten-Universum?
- Bewerber und aktive Kandidaten – Gemeinsamkeiten und Unterschiede
- Passive Kandidaten – Die Herausforderung des Kandidaten-Universums
- Wie viele passive Kandidaten gibt es?
- Semi-Aktive Kandidaten: Das Mittelmaß im Kandidaten-Universum
- Wie findest du passive Kandidaten?
- Social Recruiting und das Kandidaten-Universum
- Der richtige Umgang mit passiven Kandidaten im Social Recruiting
- Was sind die Vorteile des Social Recruitings für das Kandidaten-Universum?
- Talent-Pipelines und Talent-Pools als Teil des Kandidaten-Universums
- Fazit: Das Kandidaten-Universum verstehen und erfolgreich nutzen
- Mehr Erklärungen zu den unterschiedlichen Kandidatengruppen:
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Was ist das Kandidaten-Universum?
Es gibt mehrere Gruppen des Kandidaten Universums. Es umfasst alle potenziellen Kandidaten, die für eine Stellenbesetzung in Frage kommen. Dazu zählen nicht nur jene, die aktiv auf Jobsuche sind, sondern auch jene, die grundsätzlich wechselbereit wären, wenn sie das richtige Angebot erhielten.
Es ist wichtig, das ganze Kandidaten-Universum zu betrachten, um die besten Talente für dein Unternehmen zu gewinnen. Hier ist eine Übersicht:
Die vier Gruppen des Kandidaten-Universums
1. Aktive Kandidaten
Das sind Menschen, die sich aktiv nach einer neuen Herausforderung umsehen und sich bewerben. Sie suchen gezielt nach neuen Jobs, hinterlegen ihre Lebensläufe auf Jobportalen und bewerben sich auf Stellenanzeigen. Ein Teil der aktiven Kandidaten sind Bewerber.
Ein Beispiel für aktive Kandidaten ist, wenn man sie durch Sourcing anspricht, sie das Unternehmen aber nicht kennen, aber sie sofort den fertigen Lebenslauf schicken und von selbst um ein Gespräch bitten.
2. Passive Kandidaten
Diese Gruppe besteht aus Menschen, die mit ihrer aktuellen Situation zufrieden sind und nicht aktiv nach einem neuen Job suchen. Sie sind oft hochqualifiziert und erfolgreich in ihrer aktuellen Position.
Typisch für passive Kandidaten ist, das sie aktuell weder suchen noch wechselbereit sind, aber man kann ihnen ein sehr gutes Angebot machen, wie zum Beispiel den nächsten Karriereschritt vom Teamleiter zum Abteilungsleiter.
3. Semi-Aktive Kandidaten
Diese Gruppe bewegt sich irgendwo dazwischen. Sie sind unzufrieden mit ihrer aktuellen Position und halten die Augen offen, sind aber nicht aktiv auf Jobsuche. Ein interessantes Angebot könnte sie jedoch zum Wechseln motivieren.
Ein Beispiel ist ein Kandidat, der sagt, wenn er einen kürzeren Arbeitsweg und mehr Gehalt bekommt, dann wechselt er – und ein solches Angebot sich für ihn bietet.
4. Super-Passive Kandidaten
Diese Gruppe ist im Grunde nicht zu einem Wechsel bewegen – es sei denn man hat eine exorbitant besser Funktion anzubieten.
Ein Beispiel wäre ein Gründer und Geschäftsführer, der Vorstand eines anderen Unternehmens wird.
Aktive Kandidaten: Die einfachste Gruppe im Kandidaten-Universum?
Aktive Kandidaten sind in der Regel die einfachste Gruppe, die du erreichen kannst. Sie suchen aktiv nach neuen Jobs, besuchen Karrieremessen, durchforsten Jobportale und hinterlassen ihre Profile in Lebenslauf-Datenbanken. Oft schicken sie Initiativbewerbungen oder bewerben sich auf ausgeschriebene Stellen. Sie sind hochmotiviert, eine neue berufliche Herausforderung zu finden, und erwarten schnelle Antworten und Rückmeldungen von Recruitern.
Bewerber und aktive Kandidaten – Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Es gibt einige Überschneidungen zwischen aktiven Kandidaten und Bewerbern. Beide Gruppen sind hochmotiviert und bereit, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Der Unterschied liegt jedoch oft im Grad der Aktivität. Während Bewerber gezielt auf ausgeschriebene Stellen reagieren, sind aktive Kandidaten möglicherweise auch offen für Angebote, die sie noch nicht auf dem Radar haben.
Passive Kandidaten – Die Herausforderung des Kandidaten-Universums
Passive Kandidaten sind der größte Teil des Kandidaten-Universums. Sie suchen nicht aktiv nach einem neuen Job, sind aber oft die besseren Kandidaten, weil sie langfristig motivierter und besser auf die Stelle passen. Sie sind oft beruflich stabil, erfolgreich und mit ihrem aktuellen Arbeitgeber zufrieden. Trotzdem sind sie nicht gänzlich uninteressiert an neuen Möglichkeiten, wenn diese außergewöhnlich genug sind.
Wie viele passive Kandidaten gibt es?
Die Mehrheit der Erwerbstätigen kann als passive Kandidaten betrachtet werden. Schätzungen zufolge suchen etwa 60 bis 70 Prozent der arbeitenden Bevölkerung nicht aktiv nach neuen Stellen, gehören aber dennoch zum Kandidaten-Universum. Diese Gruppe ist unabhängig von der wirtschaftlichen Lage stabil und stellt ein enormes Potenzial für Unternehmen dar, die ihre Recruiting-Strategien entsprechend anpassen.
Semi-Aktive Kandidaten: Das Mittelmaß im Kandidaten-Universum
Semi-aktive Kandidaten sind eine wichtige, aber oft übersehene Gruppe. Sie sind unzufrieden mit ihrer aktuellen Anstellung und halten ihre Augen offen für neue Möglichkeiten, gehen aber nicht aktiv auf die Suche. Diese Gruppe kann durch gezielte Ansprache und attraktive Angebote zum Wechseln motiviert werden. Semi-aktive Kandidaten reagieren oft auf direkte Kontaktaufnahmen und sind eher bereit, sich mit einem Wechsel auseinanderzusetzen, wenn sie das Gefühl haben, dass es sich lohnt.
Wie findest du passive Kandidaten?
Passive Kandidaten zu finden, erfordert Zeit und die richtige Strategie. Sie reagieren nicht auf klassische Jobanzeigen oder Karrieremessen, da sie gar nicht aktiv suchen. Hier kommt die Direktansprache oder das Sourcing ins Spiel. Es braucht viel Fingerspitzengefühl, Vertrauen und eine gezielte Ansprache, um diese Menschen aus ihrer Komfortzone zu locken und von einem Wechsel zu überzeugen. Ein gut gepflegtes Netzwerk und eine starke Arbeitgebermarke sind hier entscheidende Erfolgsfaktoren.
Social Recruiting und das Kandidaten-Universum
Durch Social Recruiting hat sich die Art und Weise, wie wir Kandidaten ansprechen, drastisch verändert. Besonders passive und semi-aktive Kandidaten sind im Web 2.0 aktiv. Sie sind oft in beruflichen Netzwerken wie LinkedIn oder XING unterwegs und bilden sich kontinuierlich weiter. Diese Kandidaten wollen nicht direkt mit Jobangeboten konfrontiert werden, sondern durch persönliche Beziehungen und ein professionelles Netzwerk angesprochen werden.
Der richtige Umgang mit passiven Kandidaten im Social Recruiting
Es reicht nicht aus, passive Kandidaten einfach über Social Media mit Jobangeboten zu bombardieren. Der Kontakt muss strategisch und respektvoll erfolgen. Passive Kandidaten legen großen Wert auf Vertraulichkeit und erwarten eine professionelle, diskrete Ansprache. Hier bieten Talent-Pools und Netzwerke eine großartige Möglichkeit, um langfristige Beziehungen aufzubauen und Kandidaten im richtigen Moment zu kontaktieren.
Was sind die Vorteile des Social Recruitings für das Kandidaten-Universum?
Social Media bietet enorme Vorteile, wenn es darum geht, das Kandidaten-Universum zu durchdringen. Es ermöglicht den Aufbau langfristiger Beziehungen zu potenziellen Kandidaten, insbesondere zu passiven und semi-aktiven Talenten. Diese Kontakte können über viele Jahre gepflegt werden, sodass du im Bedarfsfall nicht mehr aus dem Nichts Kontakt aufnimmst, sondern bereits eine Beziehung aufgebaut hast.
Talent-Pipelines und Talent-Pools als Teil des Kandidaten-Universums
Talent-Pipelines und Talent-Pools sind essenzielle Werkzeuge, um passiv und semi-aktiv nach Talenten im Kandidaten-Universum zu suchen. Durch das regelmäßige Pflegen dieser Netzwerke kannst du potenzielle Kandidaten in der Pipeline halten und sie genau dann ansprechen, wenn sie bereit sind, einen Wechsel in Betracht zu ziehen. Dies schafft eine vertrauensvolle Beziehung und erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Stellenbesetzung.
Fazit: Das Kandidaten-Universum verstehen und erfolgreich nutzen
Um das volle Potenzial des Kandidaten-Universums auszuschöpfen, ist es entscheidend, nicht nur auf aktive Kandidaten zu setzen. Auch passive und semi-aktive Talente sind wertvolle Ressourcen, die durch gezielte Ansprache und langfristige Beziehungen gewonnen werden können. Das Verständnis der verschiedenen Gruppen im Kandidaten-Universum und die richtige Recruiting-Strategie helfen dir dabei, die besten Talente für dein Unternehmen zu gewinnen.
HAPPY RECRUITING!
Mehr Erklärungen zu den unterschiedlichen Kandidatengruppen:
1. Aktive, passive und semi-aktive Kandidaten verstehen – Teil 1
2. Aktive Kandidaten und Bewerber verstehen- TEIL 2
3. Die 10 Typen der semi-aktive Kandidaten verstehen – Teil 3
4. Wie erreiche ich passive Kandidaten [Infographic] – TEIL 4
5. Super-Passive Kandidaten – wie du sie (vielleicht) gewinnen kannst – Teil 5
6. „Passiv jobsuchend“ – Warum dieser Begriff irreführend ist und dem Recruiting schadet – Teil 6
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