Kein Wunder, dass so viele rufen: ‘Es ist schwer gute Kandidaten zu finden’ und ‘heute ist die Personalbeschaffung durch die Digitalisierung ein echtes Problem’. Denn die meisten Unternehmen haben noch nicht mal eine Talent Pipeline, oder besser ein ‘Go-to-Kandidaten Netzwerk’ aufgebaut. Es beginnt damit, dass viele gar nicht wissen, wie ihre Kandidaten sie erleben (= Candidate Experience). Schlimmer: Vielfach kennen Recruiter die Vorzüge ihres Jobangebotes, Ihres Unternehmens nicht – und zusätzlich leider auch nicht ihre Nachteile. Und nicht selten wird deshalb ‘vermutet’, ‘angenommen’ oder sogar aufgegeben.
Inhaltsverzeichnis
- Fremdbild und Selbstbild stimmen nicht
- Gute Candidate Experience ist modern und nicht ein Modewort
- Wer etwas will, findet Wege – die anderen Gründe
- Wahrheit 1:
- Wahrheit 2:
- Wahrheit 3:
- Wahrheit 4:
- Wahrheit 5:
- Candidate Experience ist Empathie – nicht Sympathie!
- Deutsche Zahlen zur Candidate Experience
- FAZIT: Do You Speak Talent?
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Fremdbild und Selbstbild stimmen nicht
Und dann wird es gefährlich für den Recruiting Erfolg. Denn die bittere Realität ist: Ein Viertel der Kandidaten sagen, dass sie schlechte Erfahrungen bei Bewerbungen hatten aufgrund der Mängel im Bewerbungskontakt und -prozess der Unternehmen. Und die schlechten Nachrichten gehen weiter: Bei schlechten Erfahrungen würden 42 Prozent der Kandidaten sich niemals wieder bei dieser Firma bewerben oder für sie arbeiten wollen. Die Katastrophe ist aber, dass 22 Prozent der Kandidaten auch anderen davon abraten werden, dort zu arbeiten, wo sie schlechte Erfahrung machen.
Gute Candidate Experience ist modern und nicht ein Modewort
Und genau diese Gruppe ist für Sie dann ein besonderes Problem. Denn sie haben nun durch Arbeitgeberbeurteilungsportale wie Kununu und Glasdoor Medien, in denen sie wirkungsvoll und sehr nachhaltig ihrem Unmut Luft machen können. Warum dies so nachhaltig ist, kann jeder einfach ‘ergooglen’: Ein negatives Posting in diesen beiden Medien klebt erst Mal oben auf der Ergebnisliste. Und das genau machen fast 90 % aller Kandidaten irgendwann im Bewerbungsprozess, meist sogar im Anfangstadium.
Und ob das, was da steht wahr ist oder nicht: Was durch Google angezeigt wird, was in Google so zu sagen steht wird vielfach als ‘die Wahrheit’ angenommen. Und genau das macht die Gefahr aus, Kandidatenerlebnisse zu ignorieren.
Wer etwas will, findet Wege – die anderen Gründe
Anders als ‘Gefahr’ kann man das Ignorieren der Candidate Experience nicht definieren. Denn nur 16,7 % der Arbeitgeber, hielt Mystery Applicant in nachfolgender Infographic die Ergebnisse der CandEx Studie 2014 fest (hier mehr), wissen wirklich über die Motive ihrer Bewerber Bescheid. Die anderen kennen die Beziehung zu Ihren Kandidaten nicht. Weiter haben sie 5 Wahrheiten herausgearbeitet:
Wahrheit 1:
49 % der Kandidaten gaben an, vor einer Bewerbung bereits eine ‘Beziehung’ zum Unternehmen zu haben
Wahrheit 2:
77 % der Kandidaten denken negativer bzw. negativ über ein Unternehmen, das Ihnen auf ihre Bewerbung nicht antwortet
Wahrheit 3:
64 % der Kandidaten berichten über Ihre Erlebnisse in Social Media.
Wahrheit 4:
61,7 % der Kandidaten würden negative Erlebnisse ihren Freunden berichten – aber sogar 72,7 % der Kandidaten positive Erlebnisse mit Freunden teilen.
Wahrheit 5:
1 von 5 Kandidaten ist gleichzeitig Kunde.
Candidate Experience ist Empathie – nicht Sympathie!
Dort wo aus großen Zahlen geduldig wartender Bewerber ausgewählt werden können und darunter viele, hoch interessierte gute Kandidaten sind ist die Candidate Experience sicherlich auch wichtig, aber wohl kaum im Fokus des Geschehens. Beliebte Unternehmen, meist mit bekannten Marken, (auch heute gern als ‘Love Labels‘ bezeichnet) haben diese Situation für die meisten ihrer offenen Stellen heute noch. Recruiter dieser Unternehmen können das Jammern der vom Fachkräftemangel betroffenen Unternehmen nicht verstehen. Auf die Aufnahme in den Talent Pool von BMW, Siemens oder Microsoft warten Kandidaten sogar monatelang geduldig.
Deutsche Zahlen zur Candidate Experience
Auch wenn vieles ähnlich ist und wir in sehr vielen HR und Recruiting Themen hinterherhinken: Wir haben mit den USA gemeinsam, dass die Candidate Experience offen legt, was ganz offensichtlich noch nicht in den Human Resource Departments und Führungskreisen /bei Hiring Managern klappt.
Es gibt zum Vergleich nun auch deutsche Zahlen und eine sehr umfassende Candidate Experience Studie. Studienautoren und die Experten zum Thema Candidate Experience sind Christoph Athanas (meta HR) und Prof. Peter M. Wald (HTWK Leipzig), die die Studie in Zusammenarbeit mit Stellenanzeigen.de erarbeitet und veröffentlicht haben. Hier bei MetaHR können Sie mehr nachlesen und die Studie auch downloaden.
FAZIT: Do You Speak Talent?
Für die größeren Rest der DACH Recruiting-Unternehmenswelt hilft einfache Sympathie mit (potentiellen) Kandidaten nicht mehr. Sympathie ist ‘spontan ergebende gefühlsmäßige Zuneigung’ (Wikipedia). Um nachhaltigen Recruiting Erfolg zu erzielen ist es erforderlich tiefer zu gehen: Kandidaten zu verstehen, sich in sie einzufühlen, sie zu überzeugen und zu gewinnen.
Spontanes höfliches Nettsein oder distanzierte Freundlichkeit hat damit nichts zu tun. Der Fachkräftemangel ist dann einfach zu lösen, weil sie dann die Sprache Ihrer Talente sprechen und sie verstehen bzw. verstanden werden.
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