Beim Suchen nach der Übersetzung von ‘Browser’, findet man auch die Antwort ‘Suchprogramm’ (hier) in diversen Übersetzungsangeboten. Die Fehlbarkeit von kostenlosen Online-Translater-Programmen sind zwar bekannt. Aber dennoch sind sie mit ein Grund, warum viele den Unterschied nicht (er-)kennen. Schließlich fällt er im täglichen Gebrauch gar nicht direkt auf. Aber beim professionellen Active Sourcing und bei einigen Social Recruiting Maßnahmen kann diese Differenz entscheidend sein, ob Sie entweder Ihr richtiges Talent finden oder von Ihren Talenten überhaupt gefunden werden.

Was ist ein Browser?

Sie brauchen ein Browser (Programm) um Internetseiten aufrufen und betrachten zu können. Der Browser sucht für Sie Webseiten bzw. surft diese für Sie an – er ist der Rahmen und das Werkzeug um überhaupt Inhalte im Web für Sie darstellbar zu machen. Der Browser versteht die Sprachen, mit der eine Internetseite geschrieben wurde und zeigt Ihnen diese Page an. Er kann Texte, Farben, Bilder oder auch multimediale Inhalte ( Musik Videos etc.) darstellen. Browser können heute aber oftmals noch sehr viel mehr, sie integrieren andere Programme und besonders Apps. Allen voran Google Chrome, aber auch Firefox, Safari und Opera. Microsoft entwickelt den Internet-Explorer 11 nicht weiter und hat ihn mit einen neuen Browser mit dem Namen Microsoft Edge ersetzt (hier bei Wikipedia mehr). Wie gut dieser heute schon ist, können Sie hier in einem Test bei Focus lesen

Was ist der Unterschied zwischen Browser und Suchmaschine - Bild 2

Was ist eine Suchmaschine?

Klingt komisch, ist aber so: Die Suchmaschine ist im Grunde nur eine spezielle Webpage, die Ihnen die Möglichkeit bietet, online nach Informationen im World Wide Web zu suchen. Diese Such-Webseite ist so programmiert, dass sie je nach Suchanfrage bestimmte ‘passende’ Ergebnisse als Ergebnisliste anzeigt. Dabei werden diese Ergebnisse der Suche mit – entsprechend der Programmierung – zutreffendsten Ergebnissen zuerst aufgelistet. Mit einem Klick auf einen Ergebniseintrag werden Sie dann zu der entsprechenden Webseite weitergeleitet. Die Programmierungen der heutigen gängigen Suchmaschinen, genannt Algorithmen, sind sehr komplex und im Grunde ‘lernende’ Systeme, da sie ‘semantisch’ Suchen und Finden. Mehr können Sie hier in unserem Blogartikel lesen: Warum ein virtueller Vogel namens Hummingbird das Recruiting verändern wird

Was ist der Unterschied zwischen Browser und Suchmaschine Bild 1

(Fast) Alles ist heute semantisch: Web und Suchmaschinen

Jede Suchanfrage hat somit Einfluss auf die Ergebnisanzeige der anderen Suchenden, die ‘ähnlich’ suchen. Was ‘ähnlich’ ist, bestimmen die Programmierer durch den Algorithmus und die darin enthaltenen Variablen. Sie können aber auch explizit Ergebnisse für Suchanfragen festlegen (dies geschieht allerdings nicht bei Suchanfragen via Google und Bing, die aus wettbewerbsrechtlichen Gründen beide jeden direkten Marketingeingriff vermeiden. Aber in einigen Social Media Portalen wird diese Technik eingesetzt). Wir sprechen also nicht mehr von einer Keywordsuche, sondern von ‘Semantischen Suchtechnologien’.

Woher kommt das Missverständnis noch?

Viele verwechseln Browser mit Suchmaschine (Nicht nur hier, sondern auch in den USA  wie eine Umfrage zeigt – diese wurde sehr gut im Wollmilchsau-Blog hier beleuchtet: ‘Muss man eigentlich den Unterschied zwischen Browser und Suchmaschine wissen?’). Und dafür gibt es einen ganz pragmatischen Grund: Die Menüführung der gängigen Browser wie z.B. Google Chrome und Firefox. Wenn Menschen etwas suchen, googeln sie heute hauptsächlich – egal in welchem Browser sie unterwegs sind. Also ist Google der Inbegriff für ‘die’ Suchmaschine geworden. Wenn Sie allerdings in Googles Suchfeld etwas eingeben, springt die Anfrage automatisch unter die Browerzeile hoch:

Wie funktioniert eine Suchmaschine in Zusammenhang mit Browser

Das ist aber noch nicht alles. Sie können das Browser-Adress-Feld funktionsgleich mit dem Google-Suchfeld nützen, indem Sie in die Browser-Adresszeile (also dort wo die URL bzw. die Webadresse www.domainex.yz steht) Ihre Suchanfrage wie im Google Sucheingabeschlitz eintippen. Fast alle gängigen Browser ermöglichen diese Art der Suche im Browserfeld:

Wie funktioniert Suchen im Browser von Google - Google Chrome

Dies erzeugt das Gefühl: Sie suchen mit dem Browser oder Sie ‘googeln’ mit Ihrem Browser. Bei 7media finden Sie dieses Missverständnis noch ausführlicher erklärt: War da was? Der Unterschied zwischen Browser und Suchmaschine“.

So what, der Browser Google Chrome ist doch auch Google?!

Jetzt werden Sie denken: Das macht doch nichts, sind die gleichen Ergebnisse: Schließlich benütze ich immer Google. Stimmt aber dann nicht, wenn Sie ganz gezielt finden wollen. Wenn Sie auf der Sourcing Pirsch nach ein paar wenigen Spezialisten und Ausnahmetalenten sind, kann finden Sie manches Mal andere Lebensläufe bzw. andere Profile mit derselben X-Ray oder Lebenslaufsuche in den unterschiedlichen Browsern. Denn die Browser interagieren mit Ihrer Suchmaschine und haben so Einfluss auf den Algorithmus Ihrer Suchanfrage – und damit auf die Ergebnisanzeige.

Folgende Gründe gibt es für diese Interaktion:

  1. Cookies, die die Informationen wie Ihr Surfverhalten bzw. Ihre Klickwege melden und unterschiedlich interagieren
  2. Unterschiedlicher Inkognito-Modus (Chrome) /Privat-Modus (Firefox), der Ihre bisherigen Suchen mehr oder weniger neutralisiert
  3. Browser-Apps und Browser-Erweiterungen, die Sie bei Ihrem Active Sourcing Prozess unterstützen oder sogar einschränken können
  4. Deep Linking (Ihre Klickwege und deren Speicherung nach dem Prinzip ‘wohin klicken Menschen, wenn Sie auch auf x geklickt haben’) und
  5. Memory der Browser (Google Chrome ist dabei sehr genau: zum Beispiel wird der Klickweg in jedem Tab (Reiter) extra gespeichert – selbst im Inkognito Modus – hier mehr dazu.)

Tatsache ist also, dass Ihr Browser Ihre Ergebnisanzeige während der Sourcing-Suchanfragen mit Google oder Bing beeinflusst. Es kann also bei präzisen Suchen Sinn machen, den jeweiligen Suchvorgang in unterschiedlichen Browsern parallel laufen zu lassen. Ich habe selbst auf diese Weise in mehreren Projekten zusätzliche Kandidaten gefunden, obwohl alle sich sicher waren: Hier gibt es keine weiteren Talente mehr. Diese Active Sourcing Methode des systematischen Überprüfens der Wirkung Ihrer Strings in unterschiedlichen Browser-Suchmaschinen-Kombinationen gehört zu den Vorgehensweisen im ‘Harvesting’ (eine der 21 Active Sourcing Methoden).

Social Recruiting goes mobile

Sie haben es vielleicht schon gehört und gelesen: Die Browser der mobilen Devices arbeiten anders als die Browser des Desktops (auch wenn es die gleichen Anbieter sind). Denn auf dem Handy bzw. Tablet laufen andere Betriebssysteme (Android oder iOS). Zusätzlich sagen Experten, dass der mobile Google-Algorithmus nur zu 30-40 % mit dem Algorithmus des Desktops übereinstimmt. (Hier bei Searchmetrics mehr). Eine klarer Unterschied der mobilen Suchmaschinen-Algorithmen (also nicht nur bei Google) liegt zum Beispiel in der Bewertung der Standorte. Viele Standortdaten werden via Apps mit komplett unterschiedlichen Cookies gemeldet – Menschen schalten diese erstaunlich großzügig frei.

Profi-Talent Acquisition ist heute Mobile Recruiting

Heute gilt bereits, dass 100 % aller Smartphone Besitze

r ihre Email einmal am Tag mobil lesen – immer mehr sogar ausschließlich am Smartphone. Die Anzeige der Mails und Websites ist komplett unterschiedlich, das Surfverhalten ebenso. Die Konsequenz ist, dass ‘Mobile SEO ‘(Mobile Suchmaschinenoptimierung) sich bereits heute von Desktop-SEO Optimierung unterscheidet. Das kann nicht mehr mit ‘mobil optimierter Technik’ oder einem ‘Responsive Design’ alleine aufgefangen werden. Alle diese Veränderungen haben Einfluss auf Ihre gesamte Kommunikation mit Ihren Kandidaten – vom Employer Branding bis zur Stellenanzeige: Denn Ihre Kandidaten googlen Sie immer mehr während des Bewerbungsprozesses mobil.

Zusammenfassung:

Fakt ist, die Suchmaschinen und Browser sind unterschiedlich, aber untrennbar verbunden und wachsen zusammen. Sie haben verschiedene Wirkungsweisen, die heute in der Talent Acquisition und auch beim Finden von Talenten mit Active Sourcing berücksichtigt werden müssen. Praktisch verschwimmt allerdings dieser Unterschied für die große Zahl der User, da die meisten Browser bereits ein Suchfeld integriert haben. Doch genau dies ist eine Chance in Social Recruiting bzw. Mobile Recruiting, um auf diese Weise gefunden zu werden und sich entsprechend in der Talent  Acquisition online zu positionieren.

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    Author

    • Sie ist pragmatische Talentfinderin, Expertin im ‚Finden‘ talentierter Mitarbeiter, Social Recruiting Coach, Master-Sourcerin, Trainerin und Autorin des Besteller-Kompendiums “Praxiswissen Talent Sourcing” sowie Co-Autorin des Bestellerbuches ‘Praxishandbuch Social Media Recruiting’. Nach einem BWL-Studium in Deutschland und Großbritannien, langjähriger Erfahrung als Personalmanagerin in renommierten Qualitätsunternehmen der Industrie und als Partnerin bei Top-10-Personalberatungen gründete sie 2005 die Intercessio GmbH. Ihr Motto: In Dir muss brennen, was Du in anderen entfachen willst – Augustinus

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