Bewerbungsinterviews unterliegen der gleichen Veränderung wie die ganze Arbeitswelt, wie das Lernen und die Ausbildung, die Berufe und die Arbeitsmittel. Wenn wir zurückschauen in die Geschichte Vorstellungsgespräche finden wir auch dort keine Vergleiche mit der heutigen Situation. So ist es nicht einfach eine Prognose zu erstellen. Deshalb müssen wir die Entwicklungsgeschichte hilfsweise betrachten. Der vergleichbarste Bereich der Industrialisierung mit ähnlicher technologischem Wandel ist völlig gegensätzlich: Zwar hat die Industrialisierung die ersten Schritte im Verhältnis zwischen Arbeitgeber und neuem Mitarbeiter beeinflusst noch nicht beeinflusst, denn damals konnten die wenig trainierten Arbeiter leicht ersetzt werden.

Moderne Bewerbungsinterviews im Zeitalter der Digitalisierung

Ausgerechnet Edison, der Erfinder der Glühbirne, hat den ersten (verbrieften) Einstellungstest durchgeführt und empfohlen, ja sogar in der Zeitung veröffentlicht. Früh wurden also bereits die Fragen in Bewerbungsinterviews nach Referenzen auch durch Einstellungs-Tests ergänzt, die es möglich machten, Kandidaten bewerten. Und da Digitalisierung unserer Arbeitswelt konstant verändert, haben auch die neuesten Technologien und Innovationen in Bewerbungsinterviews Einzug gehalten. Der heutige Interview-Prozess macht es sinnvoll und möglich verschiedene Technologien und Methoden einzubauen, die edie Kenntnisse und Fähigkeiten von Bewerbern adhoc oder sogar vorhersagend testen können.

Ist die Zukunft der Bewerbungsinterviews mehr als nur ‘mobile’?

Die dominanste Veränderung der Gespräche  ist deren ‘Mobilisierung’ zu Geräten und damit eine Loslösung von Ort, sogar von Zeit. Wenn wir davon ausgehen, dass fast alle Smartphone-Besitzer ihre Email zumindest einmal am Tag via Smartphone abrufen und lesen, dann ist der Schritt nicht weit, dass auch in naher Zukunft über die Telefonate hinaus, Video-Interviews mit dem Smartphone durchgeführt werden. Gesprächsequenzen können also aufgezeichent und zu unterschiedlichen Zeitpunkten abgespielt werden (Beispiel: Zeitversetzte Interviews). Apps werden immer mehr diese Entwicklung unterstützen.

Geräte ersetzen menschliche Prozess auch in Bewerbungsinterviews

Die Smartphone und Tablets, Laptops und neu auch Uhren haben bekommen immer auch noch einen Talent Acquisition bzw. Recruitainment Charakter. Sie entsprechen also dem zweiten Digitalisierungtrend: Personalisierung = Alles wird persönlicher. Nicht zu vergessen ist hierbei, dass die Big Data Analyse auch zusätzliche Möglichkeiten schafft, wie z.B. anhand von Stimmen Analysen durchzuführen oder Video-Bilder/Gesichtskennung. Wie valide diese in der Zukunft sein werden, wird sich sicherlich bald herausstellen, denn die Entwicklung geht rasend schnell.

Die historischen Entwicklungsstufen der Bewerbungsinterviews

1.) Zuerst gab es keine definierten ‘Jobs’, diese entstanden mit Ausbildungen zum Beispiel im alten Ägypten

2.) Die Industrialisierung mit ihrer Arbeitsteilung und ersetzbaren Arbeitern machten Interviews irrelevant

3.) Erst mit zunehmendem Bewußtsein, dass Menschen unterschiedliche gut lernen und verschiedene Eignungen haben, führet zur Geburt des Interviews wie wir es kennen

4.) Schnell fand der Einsatz von Technologie Einzug in Interviews, zuerst nur bei der Auswertung von Test, dann in Online-Tests später in Video-Interviews

5.) Neben den digitalen Medien kam Social Media zum Einsatz

6.)  … auch die Bewerbungsinterviews wurden ‘mobile.

Hier ist eine praktische und übersichtliche Infographic, die die Geschichte der Bewerbungsinterviews erzählt.

 

Infographic Die Evolution des Bewerbungsinterviews

Fazit

Eine scheint sicher zu sein: Aufgrund der Vielzahl der Geräte und Programme ist in Zukunft eine hohe Technologisierung der Gespräche und Eignungsdiagnostik geben. Wie weit sich dies durchsetzen und valide sind, ist schwer zu prognostizieren. Für diejenigen, die Technik lieben ist dies ein Elorado und Entertainment, für diejenigen, die dieser Entwicklung kritisch gegenüberstehen, ein Problem: Den wir alle hoffen, dass letztlich auch bei Bewerbungsinterviews Technologie humanisiert wird und nicht unsere menschlichen Prozesse dominiert.

HAPPY RECRUITING!

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    Author

    • Sie ist pragmatische Talentfinderin, Expertin im ‚Finden‘ talentierter Mitarbeiter, Social Recruiting Coach, Master-Sourcerin, Trainerin und Autorin des Besteller-Kompendiums “Praxiswissen Talent Sourcing” sowie Co-Autorin des Bestellerbuches ‘Praxishandbuch Social Media Recruiting’. Nach einem BWL-Studium in Deutschland und Großbritannien, langjähriger Erfahrung als Personalmanagerin in renommierten Qualitätsunternehmen der Industrie und als Partnerin bei Top-10-Personalberatungen gründete sie 2005 die Intercessio GmbH. Ihr Motto: In Dir muss brennen, was Du in anderen entfachen willst – Augustinus

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