Wenn wir über digitales Lernverhalten sprechen, dann denken viele an lebenslanges Lernen und eine große Zahl neuer Lehr- bzw. Lernmethoden. Oder ganz pragmatisch, an Erklärvideos, Potcast oder Webinare. Einige verstehen unter digitalem Lernverhalten, die Wirkung, die das Web auf unsere Arbeit hat und wie wir mit diesen vielen Innovationen umgehen. Das ist alles richtig, denn die Digitalisierung hat weitrechende umfassende Auswirkungen, die auch das Leben in der Realen Welt beeinflussen. Und damit auch alles Lernen. Aber es gibt viele Vorurteile, die nicht stimmen. So waren selbst überrascht, welche Chancen heute erfolgreiche und effiziente digitale Lernmöglichkeiten bieten.
Inhaltsverzeichnis
- Das paradoxe Grundgesetz des Informationszeitalters
- Wie grenzt sich Digitales Lernverhalten ab?
- Die Lernpyramide – für Digitales Lernverhalten
- 7 Fakten: Praktiker sind in der Digitalen Ära die Experten!
- Fakt 1:
- Fakt 2:
- Fakt 3:
- Fakt 4:
- Fakt 5:
- Fakt 6:
- Fakt 7:
- Was heißt das für Personaler und Recruiter?
- Die erste agile, innovative Personaldienstleistung: Tandem Recruiting
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Das paradoxe Grundgesetz des Informationszeitalters
Um in unserer nun digitalen Welt erfolgreich zu sein, müssen wir heute viel mehr wissen. Das Wissen nimmt zu – aber seine Halbwertzeit sinkt gleichzeitig. Wenn man ehrlich ist, sogar überproportional schnell. Um erfolgreich zu bleiben, sind wir ununbrochen gefordert, dieses Wissen regelmäßig aufzufrischen. Wissen alleine ist aber auch noch kein Erfolgsfaktor – es ist die Anwendung dieses Wissens in der Praxis und die Fähigkeit, Entwicklungssprünge vorauszusehen bzw. flexibel mitzumachen Deshalb ist das das Knowhow und die Qualifikation entscheidend, also die Anwendung von fluidem, fast flüchtigem Wissen. Dies ist das paradoxe Grundgesetz des Informationszeitalters.
Damit ist die Weiterbildung bezogen auf die Unternehmen der Schlüsselfaktor im Wettbewerb, dem sich weder Konzerne noch kleiner bzw. mittelständischer Betriebe entziehen können. Vorausgesetzt, sie möchten erfolgreich sein.
Wie grenzt sich Digitales Lernverhalten ab?
Wie hat man bisher Lern- bzw. Schulungs und Trainingserfolge gemessen. Richtig: Meist durch Prüfungen. Und dort, wo es keine qualifizierten Prüfungen gab, haben immer wieder kluge Personalentwickler und Psychologen versucht, Trainings- und Schulungserfolge zu evaluieren. Letztendlich gab es dann noch den Fragebogen, der am Ende ausgefüllt wurde und die Teilnehmer beurteilten den Trainer. Keine wirklich vergleichbare Methode.
Eines der größten und ältesten Trainingsinstitute der USA, das namhafte NTL (National Training Laboratories | in Bethel, Maine) hat sich früh mit der sogenannten ‘Retention Rate’ beschäftigt und viel hierzu veröffentlicht. Die Retention Rate ist das, was der durchschnittliche Trainingsteilnehmer aus dem Training ‘mitnimmt’. Also eine Verhältniszahl bzw. Prozentzahl, die wiedergibt, was er behalten und umgesetzt hat.
Die Lernpyramide – für Digitales Lernverhalten
Irgendwann (und das kann leider nicht einmal NTL genau beziffern) entstand diese Infographik des Lernverhaltens, die man weit über 1500-fach laut Google im Web findet:
Wenn man die Pyramide sieht, denkt man unweigerlich an Konfuzius, der schon gesagt hat:
Sage es mir, und ich werde es vergessen.
Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten.
Lass es mich tun, und ich werde es können.
7 Fakten: Praktiker sind in der Digitalen Ära die Experten!
Fakt 1:
Wenn wir schon vor der Digitalisierung durch einfachen Frontalunterricht nur 5 % des möglichen Wissens mitgenommen haben, dann ist eine Retention Rate und damit Effektivität einer solchen Unterrichtsform im Digitalen Zeitalter verschwindend gering.
Fakt 2:
Dem Lesen von oder durch pure Text-Informationen, besonders dem Online-Lesen wurde schon vor der Digitalisierung ein viel zu hoher Effektivitätswert zugeschrieben. Wenn man nun davon aus geht, dass viele einfach nur Dinge ‘googeln’, dann überfliegen – dann ist der Wert der reinen Textinformation völlig überbewertet.
Fakt 3:
Wir alle wissen: Lehrmaterial, das veranschaulicht, Videos, die erklären und Potcasts, die berichten, sind besser als Text alleine. Ein Hörbuch hat somit größere Chancen als ein gedrucktes Buch, sein Ziel zu erreichen, Buch mit erklärenden Bildern ebenso. Aber will man sich nicht nur ‘informieren’, sondern effizient trainieren oder selbst lernen, dann geht mit dieser Trainingsmethode immer noch sehr viel Wissen und Knowhow verloren.
Fakt 4:
Live Präsentationen und persönliches Beobachten steigern noch mehr die Chancen des ‘Behaltens’ und ‘Übertragens’ – eigentlich keine Überraschung. Aber dass es gleich dreifach stärker als das Lesen ist, ist schon eine deutliche Klarstellung.
Fakt 5:
Zuhören oder Lesen ohne Handeln ist Konsumieren (Stufe 3) – aber wenn Sie mitdiskutieren oder ein Protokoll schreiben, steigern Sie Ihre Lernrate deutlich. Die Schlussfolgerung ist: körperlich aktiv werden und Sie steigern die Retentation Rate auf bereits die Hälfte des möglichen Knowhows.
Fakt 6:
Überraschend ist die Höhe der Differenz zwischen Wissenstransfer und Knowhow-Transfer. Wenn wir davon ausgehen, das es im digitalen Lernverhalten auf die Kombination Wissen und Transfer ankommt, dann bieten besonders neue Lernformate, die Aktivität abfordern, hohe Effizienz
Fakt 7:
Die Königsdiziplin des digitalen Lernverhaltens ist: Wenn Sie anderen etwas erklären. Denn schon bei der Aufbereitung, den Überlegungen zur Darstellungsform, zum Inhalt selbst wird Ihnen als Trainer, Präsentator oder Schreiber noch viel klarer, um was es geht. Bereiten Sie also Information für die Stufe 6 vor und können Sie anderen komplizierte Prozesse erklären, verstärkt dies auch parallel Ihre Kompetenz und Ihr Knowhow.
Was heißt das für Personaler und Recruiter?
Wenn Sie sich der Herausforderung dieser digitalen Veränderung erfolgreich stellen wollen, wechselt der Schwerpunkt Ihres Knowhows (sowie des Knowhows Ihrer Mitarbeiter im Unternehmen) vom bisherigem aus der Vergangenheit abgeleiteten ‘Erfahrungsschatz’ hin zu einer neuen wesentlichen Fähigkeit: Zu priorisieren und zu erkennen, abzuleiten, zielsicher zu analysieren, welches Knowhow wichtig sein wird und welches nicht.
Wollen Sie die besten und richtigen Kandidaten auswählen, geht es also immer weniger um Lebensläufe, sondern immer mehr um diese Fähigkeiten bzw. Skills – bezogen auf das jeweilige Fachknowhow. Und somit kommt eine weitere Zutat hinzu: Etwas gesehen, gehört oder gelesen zu haben, wird nur ein Vorteil im ‘War for Talents’, wenn man es auch angewendet hat. Damit sinkt die Stellung der bisherigen Lehrmittel, Lehrmethoden, Studien – und weicht völlig neuen praktischen Lösungen und Anwendungen.
Das effektivste Training und Lernen ist das On-the-Job – begleitet von einem praktischen Experten!
Dies ist der Grund, warum wir für Sie einen neuen Service entwickelt haben, der Digitales Lernen mit Doing verheiratet. Wir nennen ihn Tandem Recruiting – und die Lernrate ist zwischen 75% und 100% – und das mit konkreten, praktischen Ergebnissen. Mehr dazu finden Sie auch im Blogartikel:
Die erste agile, innovative Personaldienstleistung: Tandem Recruiting
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