Alles redet davon, wie wichtig im Bewerbungsprozess das Mobile Recruiting geworden ist. Es wird quasi dabei einfach davon ausgegangen: Wer sein Smartphone so oft in der Hand hat, wird schon auch damit seinen Jobs suchen und finden. Aber wir müssen uns fragen, was genau eigentlich das ‘Smartphone oft in der Hand’ bei der Jobsuche ist bzw. wie Menschen sich beruflich neuorientieren. Welche Prozesse und Wege laufen Kandidaten mit dem Handy und machen es notwendig für Unternehmen, sich darauf einzustellen?

Mobile Recruiting ist Jobs googlen?

Womit beginnt eigentlich die Jobsuche und damit die Candidate Journey zur neuen Stelle? Logisch werden Sie denken, dazu brauchen wir Praktiker keine Studie, um direkt zu antworten: Jede Orientierung startet heute mit Googeln. Wirklich? Carrierbuilder hat in seinen neuen weltweiten Daten, in denen auch Deutschland getrennt untersucht wurde (hier mehr dazu) wie Jobs gesucht und gefunden werden festgestellt: Nein, es ergoogeln sich noch keineswegs alle ihre Entscheidung:

Mobile Recruiting wie werden Jobs gesucht und gefunden - Carrierbuilder

76 % benützen Google in irgendeiner Form, um Informationen über bzw. Jobs selbst zu finden. Und dann wenn sie tatsächlich eine interessante Aufgabe gefunden haben, wird im zweiten Schritt der ‘Candidate Journey’ und Reise zur neuen Herausforderung die Karriereseite sehr interessant und studiert: Sogar 79% besuchen nicht nur die Karriereseite des Unternehmen, sondern sie ‘benützen’ sie. Also inspizieren sie genauer.

In der nächsten Phase 3: Bewerbung = Action  steht da eine erstaunliche Zahl, die anderen Studien heftig widerspricht: 21 % erwarten erst gar nicht, dass die Unternehmen ein responsives bzw. auch mobil optimiertes Bewerbungsverfahren anbietet. Das ist aber, wie die Mobile Recruiting Studie von Wollmilchsau beweist (hier der Link), keine Erlaubnis zum Ausruhen. Denn ideal ist, den Bewerbungsprozess komplett mobil abzuwickeln oder die Möglichkeit zu bieten, mobil zu starten und den Prozess bzw. die Bewerbung am Desktop fertig zu stellen. Nur rund 6% der in dieser Studie untersuchten Unternehmen achten auf diese Vereinfachung: Da ist noch ganz viel Luft nach oben und dies ist die Chance für jedes Unternehmen durch Mobile Recruiting.

Am Anfang steht Googlen und ganz viel Googlen

Fassen wir zusammen: Während der ersten beiden Phasen der Jobsuche der Orientierungs- und Überlegungsphase ist Google der Dreh- und Angelpunkt und es wird durch  3/4 aller Jobsuchenden in Deutschland intensiv gegoogelt. Wenn wir nun Indeeds Zahlen kombinieren, dann können wir schlussfolgern: Dazu setzen immer mehr das Smartphone ein: im Durchschnitt der Welt 50% – allerdings (wenn wir die Indeed Zahlen von Hamburg als representativ für Deutschland ansehen): Nur 40 % der deutschen gegoogelten Candidate Journey findet am Anfang mobil statt – doch auch hier mit steigender Tendenz. Mehrheitlich mit dem Smartphone und davon sind die iphones stärker als die Android Geräte vertreten:

Infographic - Mobile Recruiting die Jobsuche hat sich extrem geändert

 

Quo vadis Mobile Recruiting?

Gestern wurde bekannt: Absolventen nützen ungern Karriere-Apps – nur 3 % downloaden sich diese auf ihr Smartphone (hier mehr beim Haufe Verlag). Das unterstützt noch mehr die These zur sehr speziell mobil orientierten Candidate Journey vor einer tatsächlichen Bewerbung:

Phase 1 Candidate Journey: Orientierung 

In dieser Phase steht das Googlen im Mittelpunkt – mit überporportionaler Weise steigend per Smartphone.

Mobile Recruiting Lösung:

Durch RECRUITING SEO (Recruiting Suchmaschinen Optimierung)

Phase 2 Candidate Journey: Überlegungen

Ist die Jobsuche mehrheitlich durch der Suchen auf den Karriereseiten  – ebenso ist hier eine überporportionale Steigerung der Einsatz von Smartphones zu erwarten.

Mobile Recruiting Lösung:

Durch MOBIL OPTIMIERTE KARRIERE WEBSITES (nicht alleine Apps)

Phase 3 Candidate Journey: Bewerbung

Ist die Entscheidung getroffen, dann sind mobil optimierte Bewerbungsprozesse ein großer Vorteil. Doch sind immer noch einige Bewerber (aber bei weitem nicht alle!) auch bereit, die ‘Extrameile’ zu gehen und sich vom Desktop ‘normal’ zu bewerben. Doch auch hier gilt: Mobil optimiert ist ein Wettbewerbsvorteil.

Mobile Recruiting Lösung:

Durch MOBIL OPTIMIERTE BEWERBUNGSPROZESSE

Fazit

Unternehmen dürfen sich nicht auf einmal mobil optimierten Karrierwebsites ausruhen, denn diese spielen erst in der zweiten Phase der Bewerbung eine Rolle. Wer wirklich in Google gefunden werden will, muss sich bereits in der Orientierungsphase in Stellung gebracht haben, um gefunden zu werden und dies konstant aktiv weiter tun. Dieses ‘Instellungbringen um gefunden zu werden’ nennt sich Recruiting Suchmaschinen Optimierung (Recruiting SEO) und gehört heute in die Tool- und Methodenbox der erfolgreichen und modernen Talent Acquisition. Recruiting SEO ist folglich nicht Kampagnendenken und kann nicht an eine Medienagentur übergeben werden, denn es ist nicht eine einfach optimierte Website oder eine erstellte Mobile App.

Google ändert ständig seine Algorithmen bzw. Algorithmen sind faktisch ‘lernende’ Systeme, die sich an das Ist immerzu anpassen. Deshalb ist erfolgreiches Recruiting SEO konstante Anpassungsarbeit und Steuerung in Kombination mit Personalmarketing 2.0 und damit fortgeschrittenes Social Recruiting. Hier gibt es viele Tools, auch HR Big Data-Methoden, die helfen wie z.B. das Social Job Posting. Aber ohne das Wissen, Können und Umsetzen, wie Suchmaschinen funktionieren und wie man seine Nachrichten im Nachrichtenstrom konstant prominent platziert, wird es in Zukunft keine erfolgreiche Talent Acquisition mehr geben und so basiert erfolgreiches Mobile Recruiting auf diesem Knowhow des Passive Sourcing‘.

Unser Praxistipp für alle Recruiter:

Optimieren Sie nicht nur Ihr Personalmarketing und Ihre Karrierewebsite für das Mobile Recruiting. Sondern lernen Sie Suchmaschinen zu verstehen und zu steuern bzw. wie Sie mit Ihren Informationen in einem Nachrichtenstrom auch mobil positiv auffallen. Suchmaschinen sind unser einziger Zugang zum Web, zu Data, zu Informationen und werden dominant mitbestimmen, ob wir gefunden werden. 

 

HAPPY RECRUITING!

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    Author

    • Sie ist pragmatische Talentfinderin, Expertin im ‚Finden‘ talentierter Mitarbeiter, Social Recruiting Coach, Master-Sourcerin, Trainerin und Autorin des Besteller-Kompendiums “Praxiswissen Talent Sourcing” sowie Co-Autorin des Bestellerbuches ‘Praxishandbuch Social Media Recruiting’. Nach einem BWL-Studium in Deutschland und Großbritannien, langjähriger Erfahrung als Personalmanagerin in renommierten Qualitätsunternehmen der Industrie und als Partnerin bei Top-10-Personalberatungen gründete sie 2005 die Intercessio GmbH. Ihr Motto: In Dir muss brennen, was Du in anderen entfachen willst – Augustinus

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