Ob Sie es glauben oder nicht: Für Schwaben ist Social Recruiting Clever Recruiting – denn Social Media ist perfekt für schwäbische Recruiter gemacht. Denn die meisten Social Media Anwendungen sind kostenlos und ‚richtig ausgetüftelt‘. Und sie erfordern das den Schwaben im Blut liegende Engagement sowie Nachhaltigkeit (oder besser Hartnäckigkeit) kombiniert mit inhaltlicher Ganzheitlichkeit in der Anwendung. Last but not least bietet Social Recruiting eine große Zahl praktischer Tools. Und die praktischen Schwaben lieben Tools – also liegt ihnen Social Recruiting im Blut und sie nutzen Social Recruiting Möglichkeiten clever.
Inhaltsverzeichnis
- Social Recruiting und Sourcing könnten also eine schwäbische Erfindung sein
- Praktisches Social Recruiting ist Clever Recruiting
- Sourcing wird auch im Mittelstand in den USA mit Social Media Recruiting gleichgesetzt
- Clever Recruiting ist schwäbisches Recruiting
- Achtung Vorurteile: Social Recruiting geht nur mit Wertschätzung
- Auch in USA gibt es den Schutz persönlicher Daten
- Meine persönlichen Learnings (als Schwäbin)
- Fazit: Clever Recruiting ist praktisches Netzwerken
- Author
Social Recruiting und Sourcing könnten also eine schwäbische Erfindung sein
Aber da ist noch diese Sprachbarriere:
Wir können alles bis auf Hochdeutsch!
Aber damit kein Missverständnis entsteht und zur Erklärung für Nichtschwaben: Wir Schwaben beschäftigen uns nicht nur mit ‚Schaffe-Schaffe-Schaffe‘ und Sparen! Beides liegt uns im Blut, aber das ist nur die halbe Wahrheit – Württemberg ist das Land der Dichter und Denker und wir – aufgrund unseres ausgesprägten sachlichen Ehrgeizes (‘mer sen die wo gwinne wellet’) – sind Tüftler, aber lieben auch Genüsse. Zum Beispiel findet man in schwäbischen Barockkirchen so gut wie keine Putten-Engelchen, die nichts tun und nur auf einer Wolke liegen, aber neben arbeiten, beschäftigen sie sich häufiger mit ‚vespern‘ oder musizieren. Der berühmteste Engel ist der Honigschlecker aus der Barockkirche Birnau am Bodensee.
Praktisches Social Recruiting ist Clever Recruiting
So bin ich vor 3 Jahren selbst so zu Social Recruiting gekommen (und habe es für mich als Clever Recruiting entdeckt): Auf der Suche nach einer technisch klugen Lösung (die natürlich günstig zu sein hatte!) gegen den Fachkräftemangel. Ich bin mir sicher, wäre ich nicht Schwäbin, hätte ich niemals genauso gründlich alle die amerikanischen Möglichkeiten detailliert geprüft und geduldig in der Praxis getestet und zu einem Schulungskonzept zusammengestellt bis ich dann tatsächlich mit den Schulungen angefangen habe.
Mit großer Begeisterung sah ich zuerst die Effizienzmöglichkeiten und die große Zahl an Tools der englischsprachigen Recruitingkollegen. Um dann in einigen Fällen völlig überrascht festzustellen, dass das Active Sourcing bevorzugt von Linienpersonalern durchgeführt wird und nicht Personalberatern. Überhaupt beschäftigen sich die amerikanischen Personalberater schwerpunktmäßig entweder mit den Contract Workforce (Leasingkräfte und Freelancer) oder mit Screening der von den Firmen gesourcten Kandidaten.
Sourcing wird auch im Mittelstand in den USA mit Social Media Recruiting gleichgesetzt
Anders als hier ist man in den USA viel weiter, auch im Mittelstand wird Sourcing eingesetzt – allerdings gleichgesetzt mit Social Media Recruiting. Deshalb gibt es in den ganzen USA derzeit nur noch (nach Ranstadt Sourceright) 60 Jobboards. Auch werden dort Aktivitäten in Job Boards nicht als Social Recruiting oder Sourcing gewertet. Zum Vergleich: Wir haben im DACH-Gebiet immer noch über 2200 Jobbörsen (Crosswater) und viele hier denken, dass eine Jobanzeige in einem Jobboard schalten mit Social Recruiting gleichzusetzen ist.
Clever Recruiting ist schwäbisches Recruiting
Zurück zu uns Schwaben. Wir glauben nicht so einfach alles was man uns sagt und prüfen sehr genau, gehen auch erstmal zur genaueren Betrachtung auf auf Abstand und suchen auch Gründe, warum’s dann doch nicht gehen kann. Eigentlich nur um schlagenden Argumenten den Raum zu geben:
Zuerscht denka mir mal a weng,
ond no dent mir des wieder a bissle verwerfa
ond no nomol denka
ond no erscht schwätze!
(Unbekannt)
Genau so ging es mir. Ich dachte mir, dass es aufgrund unserer deutschen Rechtssituation und sozialen Gegebenheiten wie dem Betriebsverfassungsgesetz oder der ‘Soziale Marktwirtschaft’ wohl so hier in Deutschland nicht so wie in den USA gehen wird. Es ist dort tatsächlich so, dass es einige Vorgehensweisen wie beispielsweise beim Screening von Kandidaten vor der Unterschrift unter einen Vertrag vom Gesundheitscheck bis Kreditwürdigkeitsprüfung oder der Aggregation von Informationen über Kandidaten außerhalb von Social Media eine Entwicklung stattfindet, die jedem deutschen Datenschützer den Magen schon beim Bericht umdreht.
Achtung Vorurteile: Social Recruiting geht nur mit Wertschätzung
Aber was dabei von hier aus übersehen wird und bei genauerem Hinsehen erkennbar ist: Auch in USA ist für die Datenspeicherung persönlicher Daten durch Unternehmen aus Social Media die individuelle, schriftlich nachweisbare Erlaubnis des Kandidaten notwendig. Diese lassen sich die US-Unternehmen bereits bei der Bewerbung bzw. von ihren Arbeitnehmern im Arbeitsvertrag geben – oder beauftragen damit Personaldienstleistungsfirmen, die nichts anderes mehr machen. Und schaffen sich so eine rechtssichere Situation und haben eine neue boomende Branche geschaffen.
Auch in USA gibt es den Schutz persönlicher Daten
Das heißt: Auch in den USA ist es nicht erlaubt, Daten aus Sozialen Netzwerken herauszukopieren und auf externen Speichern wie in Excellisten zu speichern. Nicht wegen des Datenschutzes, sondern wegen des Antidiskriminierungsgesetzes. Aber die lösungsorientierten US-Amerikaner haben sie schön, die Lösungen dieses Problems und für uns vorgetestet, es sind (ausgetüftelte) Sourcing-Methoden mit teilweise sogar kostenlosen Sourcingtools.
Meine persönlichen Learnings (als Schwäbin)
Verglichen mit der Situation hier, wo leider immer noch massenweise vermeintlich ‘freiverfügbare’ Social Media Profile nach dem Prinzip ‘wo kein Richter, da auch kein Henker’ extern aggreggiert werden, sind diese Methoden und Tools aus den USA viel effizienter und deutlich rechtssicherer als die systematische Datenentnahme aus Sozialen Netzwerken hierzulande.
Und alle diese Methoden und Tools basieren auf dem Grundgedanken von Social Media, die soziale Beziehung aus der realen Welt im Web 2.0 effizient abzubilden und zu unterstützen. Kurz also: Mit den Kandidaten und Empfehlern zu Netzwerken. Faktisch also ist Social Recruiting in Kurzform das effektive und pragmatische Netzwerken, also Clever Recruiting.
Fazit: Clever Recruiting ist praktisches Netzwerken
Mein schwäbisches Fazit: Social Recruiting ist Clever Recruiting. Die Prozesse, Methoden und Tools des Social Recruitings kann man nur erfolgreich einsetzen, wenn man sich aktiv und praktisch damit beschäftigt. Und da es das Spiegelbild der Realen Welt ist, ist es auch nötig gezielt das real existierende Recruiting stärker hin zum Netzwerken zu entwickeln und diese im Web 2.0 abbildet bzw. online unterstützt.
Hinterlassen Sie einen Kommentar