Die meisten überrascht es nicht, aber 2014 wurden bereits 65% aller Emails zuerst auf dem Smartphone geöffnet – das gilt auch für das Mobile Recruitment. Kein Wunder, denn im Schnitt verbringen (laut 2014 Mobile Behavior Report) Menschen sogar 3 Stunden am Tag an ihren Smartphones – und zusätzlich 75 % der Smartphone-Besitzer auch noch an Tabletts teilweise sogar parallel an beiden Geräten gleichzeitig. Gerade die Smartphones sind Alles-Könner in Sachen Kommunikation: Telefonieren, SMS-Schreiben, Email lesen, schreiben und beantworten, Fotos, Filme und Sprachnachrichten verschicken und empfangen und via Internet alle Versionen der Messaging Systeme und des Nachrichtenaustausches via Social Media – so wird auch die Kandidaten-Kommunikation immer mobiler.
Much like the employer brand, refusing to create a mobile recruiting strategy doesn’t stop employers from having one. It simply becomes one they don’t control.
Julian ZieSing, Potentialpark Research
Das heißt kurz und knapp: Sie sind schon mitten im ‘mobile’ Geschehen, nicht nur weil Ihre Kandidaten Ihre Emails auf dem Smartphone erhalten und mit Ihnen per Smartphone telefonieren. Denn zusätzlich gilt, ob Sie vorbereitet sind oder nicht: Ihre potentiellen Kandidaten und zukünftigen Mitarbeiter besuchen auch Ihre Website bereits heute mit dem Smartphone. Wenn wir ehrlich sind, ist das dem Zufall oder einzelnen Kampagnen und Aktivitäten zu überlassen, kein (Personal bzw. Recruiting) Management, das ist das Prinzip Hoffnung. Und eine mutige Entscheidung, denn die Digitale Veränderungen ist heute bereits gleichzeitig eine mobile Veränderungen – auch im Recruiting.
Was genau ist dann eigentlich praktisches Mobile Recruitment?
Mobile Recruitment ist der bewußte und damit gezielte Einsatz von Tools, Methoden und Möglichkeiten, die Mobile Technologie bietet, um Talente zu recruitieren. Sie haben sechs Mobile Recruiting Kategorie-Optionen, die Sie in ihre Recruiting Strategie einplanen können:
- Webbasierte Interaktion
- SMS und Text Nachrichten
- Mobile Social Media Interaktion
- Email Interaktion
- ‘Native Apps’ (Applikationen für Smartphones)
- Mobile Personalmarketing (QR Codes, Location Based Services wie Foursquare u.a.)
Beispiel für eine webbasierte Interaktion ist Ihre Website oder Karrierepage oder für Mobile Social Media Interaktion ist das Beispiele eine Facebook Karrierepage, die als Diskussionsplattform dient. Die Praktiker werden jetzt den Kopf schütteln und sagen: Wie bitte sollen wir uns Beratungs-Ehrenrunden aus den Rippen schneiden, und eine Mobile Recruitment Strategie aufsetzen, für deren Umsetzung wir sowieso keine Zeit haben?
Ganz einfach: Die Zukunft ist mobile. Damit ist faktisch jede Recruiting Strategie dann zukunftsorientiert, wenn Sie Social Recruiting Lösungen einplanen, die auch auf das Mobile Recruitment Rücksicht nehmen. Eine wesentliche Wirkung aller Mobilgeräte ist eine weitere Geschwindigkeitszunahme der Interaktionen, sowohl zwischen Menschen als auch Mensch-Maschine. Kandidaten warten nicht mehr sehr lange auf Arbeitgeber Reaktionen oder nur, wenn sie nicht anders können bzw. sie andersweitig von Ihrem Unternehmen angezogen oder betreut werden. Deshalb steigt durch die Mobile Evolution die Wichtigkeit einer guten Arbeitgebermarke nochmals an.
Mobile Recruitment Ergebnis und Employer Branding hängen eng zusammen.
Das Ergebnis dieses Wirkens oder Nicht-Wirkens ist eine gute oder schlechte Candidate Experience, besser: Die Candidate Experience (die Erfahrung, die Ihr möglicher Kandidat mit Ihrem Unternehmen vor, im und nach dem Bewerbungsprozess hat). Das heißt, dass Sie die Wahrscheinlichkeit, gute Bewerber zu gewinnen, in Zukunft durch gutes Mobile Recruitment auch praktisch steuern.
Das zentrale Medium ist: Ihre Website oder Karrieresite
Dann starten wir den praktischen Teil: Bis zu 80 % der Jobsuchenden beginnen ihre Suche mit Googlen (auch mobile). Und die mobile Suche unterscheidet sich bei Google zu im Schnitt 86% von der Desktopsuche (hier Info). Wenn Ihr potentieller Kandidat einen interessanten Job gefunden hat, steuert er direkt zur potentiellen Arbeitgeberseite – verläßt diese Website aber zu 70% sofort wieder, wenn sie nicht mobil optimiert ist. Deshalb geben wir Ihnen den praktischen Tipp: Stellen Sie sich, wenn Sie über eine Mobile Recruitment Strategie nachdenken, die folgenden Fragen:
Mobile Recruitment Readiness Checkliste
- Wissen Sie wie Ihre Website in Smartphones aussieht?
- Haben Sie auf Ihrer Website per Smartphone schon Mal ausprobiert, Ihre offenen Stellen zu finden?
- Kann ein Besucher Ihrer Website auf dieser offenen Stelle etwas anklicken, um Kontakt mit Ihnen aufzunehmen?
- Ist die Darstellung Ihrer offenen Jobs für das mobile Lesen optimiert?
- Wie findet er einen alternativen Job bei Ihrem Unternehmen per Mobiltelefon auf Ihrer Website?
- Kann er sich auf Ihrer Website mit einer One-Click-Bewerbung bewerben?
Wenn Sie jetzt alle 6 Fragen mit Ja beantwortet haben: Herzlichen Glückwunsch – dann gehören Sie zur Minderheit der Unternehmen, die bereits mobile optimierte Websiten haben. Wenn nicht, sollten Sie über die 70% nachdenken, die Ihre Website verlassen, weil sie nicht mobil optimiert ist. Und das gilt auch für Personaldienstleister und Stellenbörsen.
Vernunftsehe zwischen Social Media und Email-Nachricht
Wenn Sie mit Kandidaten Xing-Nachrichten austauschen, dann sollten Sie überlegen, welche Headline Sie benützen. Denn eine große Zahl der Xing-Nutzer haben ihren Xing-Account so eingestellt, dass sie eine Mail erhalten, wenn jemand eine Nachricht schreibt. Dies gilt ebenso für LinkedIn oder Facebook. Gleichzeitig lesen sie täglich ihre Mails, aber sind nicht täglich auf Social Media Portalen. Mit der Konsequenz, das ein im Smartphone nicht gelesenes Mail meist verloren ist – und damit Ihre Social Media Nachricht mit.
Headlines werden in den unterschiedlichen Geräten unterschiedlich dargestellt, das iphone z.B. bricht die Nachricht bereits nach 35 Buchstaben ab, Android Telefone sind in der Lage zwei Zeilen darzustellen. Lange Headlines haben sich bei Mobiltelefonen als interessant bewährt – während im klassische ‘Email Marketing’ Experten dringend zu kurzen Headlines raten. Sie sehen, eine völlig anderes mobiles Lesen und dann wohl auch Clickverhalten (hier einige Hacks für gute Email Headlines bzw. Headlines von Social Media Nachrichten)
Der direkte Weg zu Ihnen: Apps
Eine Mobile App ist eine Software Applikation, die auf dem Smartphone oder einem anderen mobilen Endgerät installiert und ausgeführt wird. Sie ist (für den User) kostenlos, kann von ihm oder ihr über den iTunes Shop oder App Stores wie Google Play downgeloaded werden. In den USA haben viele Jobboards eigene Apps programmieren lassen, aber auch Arbeitgeber und Personaldienstleister mit gutem Talent Management haben besonders zur Bindung möglicher Bewerber eigene Apps. Ein wichtige Zweck neben dem Ziel, sich für Bewerber attraktiv und gewinnend zu positionieren (‘Talent Akquisition’) ist von Apps auch, das Verhalten der Kandidaten durch ein mobiles Applicant Tracking System zu verstehen und zu managen und den Bewerbungsprozess zu vereinfachen. In der Zukunft des Recruitings tritt der klassische Lebenslauf gegenüber den Social Media Profilen für die Initiierung eines Bewerbungsverfahrens immer mehr in den Hintergrund – und so ist dann eine Bewerbung mit einem Click via Social Media Profil auch mobil möglich.
Zu Mobile Recruitment gehören auch die Applikationen, die das Recruiting für Recruiter leichter machen. Hier ein schönes Video mit 50 Apps für das Recruiting (in Englisch)
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Evergreen: Mobile Personalmarketing
Hier denkt jeder an mobil optimierte Stellenanzeigen – sie sind auch besonders wichtig (davon morgen mehr). Doch neben diesem zentralen Bereichen des Personalmarketing 2.0 spielen die weiteren unterhaltenden Möglichkeiten des Mobile Personalmarketing eine immer größere Rolle, da man so Talente nicht nur auf sich aufmerksam machen kann, sondern auch gewinnen und binden kann. Besonders interaktive Tools wie z .B. QR Codes, Location Based Services wie Foursquare u.a. unterstützen die Aufgaben im Mobile Recruitment. Hier ein schönes Beispiel wie Video ‘Nerd Recruiting’ und QR-Codes kombiniert werden können:
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Aber auch der statische QR-Code hat sich weiterentwickelt zu einem interaktiven Marketing-Instrument – hier ein Beispiel von Ford, das man durchaus auch ins Personalmarketing einbauen kann.
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Dennoch sind diese Anwendungen keine eigenständigen Lösungen, die bestehende Recruiting-Prozesse ersetzen, sondern katalysierende Recruitingtools, die punktuell eingesetzt, ihre Wirkung voll entfalten können, um Talente auf siche aufmerksam zu machen, sie zu gewinnen oder zu binden. Der Recruitainment-Faktor ist ein wichtiger Bestandteil.
Wenn Sie weitere Beispiele oder Best-Practice Vorschläge haben, freuen wir uns, wenn Sie diese im Kommentar teilen.
HAPPY RECRUITING!
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