Es gibt heute bereits moderne Recruiter, die die Tools und Techniken, die die Digitalisierung für die Personalbeschaffung bietet, klug und ausgesprochen erfolgreich nützen. Wichtig dabei ist, dass man sich genauer mit den Möglichkeiten und Chancen auseinandersetzt, die das digitale Recruiting für die praktische Umsetzung bietet.

Digitalisierung – kann man das auch einfach erklären?

Manches Mal hat man das Gefühl, dass das Wort “Digitalisierung” häufig wie eine Nebelkerze in die Welt geworfen wird – besonders von denjenigen, die es nicht erklären können. Aber das sollte man nicht zu schnell vorverurteilen.

Denn es gibt keine einheitliche Definition, was die “Digitalisierung” genau ist.

Jeder interpretiert in diesen Fachbegriff seine Vorstellung und sein Wissen davon hinein, was es ist oder sein könnte. Es macht deshalb wenig Sinn, von “guten” digitalisierten Maßnahmen im Recruiting oder Sourcing zu sprechen, wenn man nicht vorher festhält, was man unter Digitalisierung versteht.

Digitalisierung ist eine ständige Weiterentwicklung und kein Zustand

Das Besondere der Digitalisierung ist, dass diese Systeme, die es erzeugt, in zunehmendem Maße und Verlauf der Weiterentwicklung in die reale Welt dringen und diese ebenso verändern. Aber nicht immer im Ganzen, sondern sehr oft nur in Teilen. Und alle diese Systeme und Welten, vermischt oder nicht vermischt, existieren online oder analog nebeneinander her. Sie sind keine abgeschlossenen Welten, sondern gehen in einander über.

Eine Übersicht der Zusammenhänge: Die Web Evolution

Die Gemeinsamkeit ist, dass sie nicht stehen bleiben, sondern sich weiterentwickeln und mehr oder weniger vermischen. Was das Verstehen (oder Einstufen) noch schwerer macht, ebenso die Erklärung der Zusammenhänge – denn diese verschwimmenden Übergänge kann man kaum präzise und nachhaltig erklären. Aber in einer zusammenfassenden Übersicht sehr gut darstellen:

Die Web Evolution in der Digitalisierung - Infographic by Intercessio

Digitalisierung ist eine Reise vom Web 1.0  in die Cloud

 

Die Digitalisierung von der wir nun also sprechen, handelt nicht einfach nur mehr von der Einführung einer komplexer und innovativer Softwaretools (Web 3.0) oder von Content in Social Media (Web 2.0) oder jetzt schon von Cloud-Lösungen. Wir sind heute im Web 4.0 und nun ist nicht mehr nur die Online-Welt betroffen. Sondern in rasanter Geschwindigkeit dringen diese Systeme in unser gesamtes Leben, beruflich wie privat.

Wie sehen das nun unsere (potentiellen) Kandidaten?

Realistisch gesehen werden Online-User vielleicht irgendwann mal Kandidaten – zuerst einmal ist es allerdings so, dass man ihre Aufmerksamkeit erreichen muss. Denn sie sind eben Unbekannte – und wahrscheinlich noch nicht einmal Besucher der Karrierewebsite oder Leser eines Job-Angebotes. Und gerade die Aufmerksamkeit zu erhalten ist heute schon ausgesprochen schwer.

Aber in einer Zeit, in der jeder unter einem Überangebot an Informationen leidet, ist es im professionellen Interesse mit Aufmerksamkeit nicht getan. Denn Aufmerksamkeit alleine sorgt nicht für eine Reaktion – und unser Ziel sollte im Recruiting mindestens der nächste Schritt einer Wahrnehmung sein. Idealerweise schaffen wir es dann, dass dieser User unsere Karriere-Website besucht oder die Stellenanzeige realisiert.

Veränderte Online Candidate Journey durch die Digitalisierung

So klappt’s auch mit der Digitalisierung: Praktische Salami-Taktik

Um Ihren Erfolg mit Tools und Methoden der Digitalisierung zu sichern, ist unsere Empfehlung in einzelnen Schritten vorzugehen. Sie sollten zuerst klären, in welcher Phase sich Ihr (potentieller) Kandidat befindet. Wenn Sie dies festgestellt haben, ist der nächste Schritt dessen Interessen zu erkennen und ihn mit den für diese Phase geeignete Maßnahmen für sich zu gewinnen. Die Lösung ist also – eine Phase nach der anderen optimieren und eventuell durch digitale Tools und Techniken zu unterstützen.

Auf einem Bein steht man schlecht: Tools UND Technik klug verbinden

Die guten Nachrichten sind: Die Digitalisierung bietet mit neuen Vorgehensweisen und eine Vielzahl toller Tools hervorragend Möglichkeiten, Kandidaten in allen Phasen online zu gewinnen oder zu finden. Gerade auch die neuen Wege des Active Sourcings, also Kandidaten online zu finden und zu kontaktieren, bieten viele Chancen und sind ausgesprochen erfolgsversprechend. Die Lösung ist diese Tools klug an der richtigen Stelle einzusetzen und zu kombinieren – also zu verbinden. Denn die schlechte Nachricht ist: Das Tool, das alles kann gibt es nicht. 

Nachfolgend sehen Sie die Slides meiner Präsentation auf der TalentPro in Zürich 2017

 

Fazit:

Die Digitalisierung bietet in der Personalbeschaffung sehr viele neue und gute Vorgehensweisen und Tools, Kandidaten für sich zu finden und für sich zu gewinnen. So so viel Licht und Chancen sind, ist leider auch die Schattenseite nicht weit: Alles was die Digitalisierung berührt wird heute komplexer. Wir müssen umdenken, wenn wir heute erfolgreiche Personalbeschaffung betreiben möchten.

Während früher Softwaresysteme per se eine Hilfe für uns waren und uns die Arbeit erleichterten, ist dies heute im Web 4.0 nicht mehr automatisch so. Heute entscheidet der User, also der Recruiter und Sourcer, ob der Prozess erfolgreich ist, indem er klug und professionell Tools und Techniken kombiniert.

HAPPY RECRUITING!

    Hat Ihnen dieser Blogbeitrag gefallen?
    Hier können Sie sich in die Liste für Blogupdates eintragen:

    Mit dem Absenden des Kontaktformulars erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihre Daten zur Bearbeitung Ihres Anliegens verwendet werden (Weitere Informationen und Widerrufshinweise finden Sie in der Datenschutzerklärung).

    Be Social - Bitte teilen Sie diesen Beitrag mit Ihrem Netzwerk!

    Author

    • Sie ist pragmatische Talentfinderin, Expertin im ‚Finden‘ talentierter Mitarbeiter, Social Recruiting Coach, Master-Sourcerin, Trainerin und Autorin des Besteller-Kompendiums “Praxiswissen Talent Sourcing” sowie Co-Autorin des Bestellerbuches ‘Praxishandbuch Social Media Recruiting’. Nach einem BWL-Studium in Deutschland und Großbritannien, langjähriger Erfahrung als Personalmanagerin in renommierten Qualitätsunternehmen der Industrie und als Partnerin bei Top-10-Personalberatungen gründete sie 2005 die Intercessio GmbH. Ihr Motto: In Dir muss brennen, was Du in anderen entfachen willst – Augustinus

      View all posts